Villa ersetzt «Wirtschaft zur Höhe»

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14. Februar 2024 – Das Schicksal der traditionsreichen «Höchi» scheint endgültig besiegelt. Vorbehältlich der Baubewilligung soll das Haus noch in diesem Jahr abgerissen und durch eine Villa ersetzt werden. Damit endet ein Stück stolzer Zolliker Bauern-, Tourismus- und Gastrogeschichte. (2 Kommentare)

14. Februar 2024 – Das Schicksal der traditionsreichen «Höchi» scheint endgültig besiegelt. Vorbehältlich der Baubewilligung soll das Haus noch in diesem Jahr abgerissen und durch eine Villa ersetzt werden. Damit endet ein Stück stolzer Zolliker Bauern-, Tourismus- und Gastrogeschichte.

Ansicht der geplanten Villa (Abb.: Wild Bär Heule Architekten)
Ansicht der geplanten Villa (Abb.: Wild Bär Heule Architekten)

Um 1800 erbaut, entwickelte sich die «Höchi» innert 80 Jahren vom Bauerngut zu einer Wirtschaft inmitten blühender Obstbäume mit prächtiger, unverbauter Aussicht auf Zollikon und den Zürichsee. Ihr Ruf reichte bis in die Stadt. An schönen Wochenenden kamen Scharen von Ausflüglern, um sich nach der Wanderung bei Wein, Most und Speck zu stärken.

Restaurant Höchi um 1910
Idyllisch: Wirtschaft zur Höhe um 1910 (Abb.: Zolliker Ortsmuseum)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus der Dorf- und Ausflugsbeiz ein Feinschmeckerlokal. Dafür sorgten in den Jahren 1978-88 Koch-Olympiasieger Robert Haupt und seine Frau Josy. Ihre Nachfolge trat das nicht minder ambitionierte Wirtepaar Tony und Esther Scherrer an, das die «Höchi» bis zum letzten Betriebstag am 5. Januar 2019 mit 14 Gault-Millau-Punkten führte.

«Wirtschaft zur Höhe» am Tag der Schliessung (Fotos: Adrian Michael)
Das hübsche Lokal am Tag der Schliessung (Fotos: Adrian Michael)

Der Eigentümer des Wirtshauses, der nicht namentlich genannt sein möchte, plante nach der Schliessung den Bau eines Zweifamilienhauses. Doch dann entschloss er sich, das Projekt nicht zu realisieren und das geschichtsträchtige Haus «aus persönlichen Gründen» zu verkaufen, wie er im Januar 2023 auf Anfrage der «ZollikerNews» sagte.

Damit ging auch eine mehr als 100 Jahre alte Familientradition zu Ende: einer seiner Vorfahren war Meisterknecht beim Wirt, Holzhändler und Bauern Jakob Heer-Schaufelberger gewesen, der das Anwesen 1901 übernommen hatte.

Nun haben neue Besitzer aus Zürich ein frisches Baugesuch eingereicht. Wenn es bewilligt wird, sollen im September die Bagger auffahren. (rs)

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Zum Glück wird in der Schweiz das Privateigentum noch geschützt. Auch wenn 100 Jahre lang eine Beiz am schönen Ort bestanden haben soll, gibt das der Allgemeinheit noch kein Recht, das Eigentum des Besitzers (oder seines Nachfolgers) in irgend einer Weise zu beschränken. Auch wenn z.B. auf dem Escher Wyss Gelände viele Jahre lang eine Fabrik stand, muss das nicht immer so bleiben. Dort hat sich niemand aufgeregt, als auf dem Areal Wohnhäuser gebaut wurden. Auch bei der „Höhe“ sollte das so sein. Die Tendenz, Privateigentum immer mehr mit dem Hinweis auf die Bedürfnisse der Öffentlichkeit zu beschränken ist bedenklich.

Da haben Sie wohl recht. Schade ist es trotzdem. Und das neue Objekt ist nicht gerade schön und passt schlecht in die Gegend. Aber eben. Jedem das Seine.

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