Hangrutsch – und dann ging alles zackzack

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22./23. Dezember 2023 – Nach dem Hangrutsch bei der Trichtenhauser Mühle und der Sperrung der Strasse dauerte es nur 24 Stunden, bis die Schäden behoben waren. Die waren aber auch deutlich geringer als 1778.

Der massive Erdrutsch vor einer Woche
Der massive Erdrutsch vor einer Woche (Fotos/Video: Alfons Pagany/rs)

Alfons Pagany serviert im «Wilden Kaiser». Von seinem Zimmer im benachbarten Haus wurde er während einer Ruhepause Augenzeuge, wie sich das durchtränkte Erdreich des gegenüberliegenden Hanges über die Stützmauer ergoss und die Strasse blockierte. Es dauerte nicht lange, bis ein Bagger vor Ort war und für Ordnung sorgte.

Dann verschärfte sich die Situation. Wegen des Dauerregens drohte ein weiterer, noch grösserer Erdrutsch. Was folgte, war eine konzertierte Aktion mit einem halben Dutzend Arbeitern, schweren Baumaschinen und einer Armada von Lastwagen. Am Freitag wurde der ganze Hang abgetragen und weggekarrt. Die Trichtenhauser Strasse blieb für den Verkehr gesperrt, der Bus 91 fiel aus und die Gäste des «Wilden Kaisers» mussten zu Fuss in die Beiz.

Am Samstag gingen die Aufräumarbeiten zügig weiter. Um 16 Uhr kam der Wagen von der Kanalreinigung. Arbeiter spritzten den Dreck von der Strasse, die gelbe Brühe wurde mit einem grossen Rohr in den Tank gesogen. Alles ging ruckzuck-zackzack unter der Regie der Gemeinde, die die nötigen finanziellen Gutsprachen leistete (man hofft, dass die Eigentümer des abgerutschten Geländes anständig versichert sind).

Ende gut, alles gut also, soweit es um den Hangrutsch geht. Und kein Vergleich mit der Katastrophe, die sich vor fast 250 Jahren ereignete.

Als ein Teil der Mühle weggeschwemmt wurde

1778 kam es nach einem schweren Gewitter zu einer Flutwelle im Wehrenbachtobel. In seinen Tagebuchaufzeichnungen schrieb der Landwirt und Dorfpoet Johannes Thomann: «Erschecklich und betrübt ware auch der Anblick, so der Werenbach angerichtet, indem es dem Müller zu Trichtenhusen sein Wuer, ein Teil von der Mülle, die Wohnstuben ganz wegnahm, so dass er bloss noch hat mögen entfliehen und mit seiner Haushaltung das Leben retten.» (rs)

Zeitgenössische Darstellung von 1778 (Abb.: Ortsmuseum Zollikon)

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