«Das wird ein Outdoor-Fitness-Paradies!»
0 KOMMENTARE
15. Februar 2024 – Zollikon bekommt auf dem Buechholz eine Zirkeltrainings-Anlage und einen Street Workout Park. Ein Experte auf diesem Gebiet, Sandro Wehrli von der Firma Alder + Eisenhut, die bereits 80 solcher Anlagen erstellt hat, bezeichnet das geplante Projekt als «Outdoor-Fitness-Paradies».
Vorbehältlich der Zustimmung an der Gemeindeversammlung vom 12. Juni soll die Sportanlage Buechholz von Mitte Juli bis Ende Oktober für rund zwei Millionen Franken umfassend erneuert werden. Schautafeln beim Buechholz vermitteln einen Eindruck, was alles geplant ist. Ins Auge springen zwei Anlagen mit ungewöhnlichen Bezeichnungen: «Zirkeltraining» und «Street Workout».
Hohe Belastung im Zirkeltraining
Ältere Semester kennen noch den Begriff Circuittraining. Er ist in der Szene seit einiger Zeit durch den Begriff Zirkeltraining abgelöst worden. Gemäss Schautafel werden 12 Fitnessgeräte in einem Kreis angeordnet, an denen Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit trainiert werden können. Es geht darum, Übung für Übung zu absolvieren und dabei unterschiedliche Muskelgruppen zu belasten. Kurze Ruhepausen halten die Herzfrequenz hoch – mit entsprechendem Effekt auf die Fettverbrennung.
Fit & Fun im Street Workout Park
Beim Street Workout wird ausschliesslich mit dem Eigengewicht trainiert (bodyweight training). Der Verein Street Workout in St. Gallen, Pionier auf dem Gebiet, bewirbt die Methode so: «Das beste Trainingsgerät hat man immer dabei, den eigenen Körper. Trage ihm Sorge, denn man hat nur einen davon.» Street Workout sei nicht nur ein Sport, heisst es weiter, sondern ein Lifestyle. Die gesunde Lebenseinstellung gehöre ebenso dazu: «Es ist nie zu spät, mit Street Workout zu beginnen. Habe Spass und werde dabei fit.»
«Regelrechter Boom»
Sandro Wehrli von der Sportgerätefirma Alder + Eisenhut ist Experte für beide Trainingsformen. Die Firma, die 1891 in Küsnacht gegründet wurde, hat die erste Anlage vor etwas mehr als zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem oben erwähnten Verein realisiert. «Drei bis vier Jahre später hat dann ein regelrechter Boom eingesetzt, der inzwischen die ganze Schweiz erfasst hat», sagt Wehrli.
2014 brachte «10 vor 10» einen Beitrag aus der Street Workout-Hochburg St. Gallen. Trainierende hoben die Vorteile dieser Outdoor-Betätigung hervor: Man könne sich das teure Fitness-Abo sparen, in kurzer Zeit Fortschritte erzielen, einen eigenen Stil entwickeln, jederzeit und gemeinsam mit anderen trainieren, sich austauschen und motivieren.
Beachtliche Kosten, lange Lebensdauer
Natürlich stellen sich auch Fragen. Zum Beispiel zu den Kosten und zur Strapazierbarkeit der Geräte, die das ganze Jahr über unbeaufsichtigt im Freien stehen.
Die Standardanlage von Alder + Eisenhut kostet 10’000 Franken. Für den Fallschutz und die Gummi-Bodenplatte müssten weitere 50’000 Franken eingerechnet werden, sagt Sandro Wehrli. Das Zürcher Sportamt unterstützt solche Anlagen mit bis zu 25’000 Franken, sofern sie für die Öffentlichkeit frei zugänglich sind. Die Geräte seien extrem stabil gebaut, fügt Wehrli hinzu, man habe noch bei keiner einzigen Anlage Reparaturarbeiten leisten müssen.
Die Ausschreibung steht noch bevor
Laut Auskunft von Gemeindeschreiber Markus Metzenthin betragen die Kosten für die beiden Einrichtungen Zirkeltraining und Street-Workout rund 500’000 Franken. Mit dem Zürcher Sportamt stehe die Gemeinde betreffend einer allfälligen finanziellen Unterstützung bereits im Kontakt.
Bei den auf den Schautafeln beim Buechholz abgebildeten Anlagen handle es sich um Referenzgeräte ohne Herstellerangaben, da die Beschaffung ausgeschrieben werden müsse, sagt Metzenthin. Die in Frage kommenden Geräte seien «für lange bis lebenslange Garantien zertifiziert». (rs)