An der «Trichti» scheiden sich die Geister

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26. November 2024 – An der Gemeindeversammlung von nächster Woche ist nur ein Geschäft umstritten: der Erhalt der Trichtenhausermühle als Restaurant mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde. Als einzige Partei macht die SVP überdies nur ein «Ja mit Vorbehalt» zum Budget 2025.

Das Spektrum der Zolliker Parteien (Grafik: ZN)

Die FDP und die SVP lehnen den Vorschlag des Gemeinderats zur Erhaltung der Trichtenhausermühle als Restaurant mit identischer Begründung ab. Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, mit Steuergeldern ein Restaurant zu retten, das sich in Privatbesitz befinde. Und es gehe nicht an, das Restaurant Rössli, das Restaurant Rosengarten und den neuen Pächter im Restaurant Alte Laterne mit öffentlichen Geldern noch mehr zu konkurrenzieren.

Die übrigen Ortsparteien empfehlen das Geschäft zur Annahme: Das finanzielle Engagement der Gemeinde sei gerechtfertigt, denn sie wolle in der «Trichti» kein Restaurant betreiben, sondern nur die Rahmenbedingungen schaffen, dass dort weiterhin gewirtet werden könne. Der letzte Saal im Zollikerberg müsse für Familien- und Vereinsanlässe erhalten bleiben. Die Trichtenhausermühle habe als Treffpunkt eine wichtige soziale Funktion.

Wer mobilisiert am besten?

Entscheidend wird sein, wie gut es dem Quartierverein Zollikerberg (Pro) und der FDP (Kontra) gelingt, ihre Anhängerschaft zu mobilisieren. Der Gemeinderat empfiehlt den StimmbürgerInnen die Vorlage zur Annahme.

Ein Ja würde ihn dazu ermächtigen, mit der Besitzerfamilie der Trichtenhausermühle einen Vertrag auszuhandeln, dessen Eckpunkte bereits bekannt sind: Die Gemeinde würde über 30 Jahre hinweg insgesamt 1,5 Millionen Franken in den Betrieb einschiessen. Im Gegenzug würde sich die Besitzerfamilie Heer dazu verpflichten, in dieser Zeit den Restaurantbetrieb mit einem oder mehreren Pächtern der eigenen Wahl aufrechtzuerhalten.

Bei einem Nein würde die Trichtenhausermühle in ein Mehrfamilien-Wohnhaus umgewandelt, für das bereits eine Baubewilligung vorliegt.

Gratulation und Kritik

Das von Gemeinderätin Sylvie Sieger (FDP) vorgelegte Budget 2025, basierend auf einem gleichbleibenden Steuerfuss von 76 Prozent, löst bei den Ortsparteien sowohl Beifall wie Kritik aus. Der grösste Beifall kommt von der EVP: «Wir gratulieren unserer Finanzvorsteherin und ihren Leuten zu diesem wiederholt guten Ergebnis. Wer sich in Zollikon schon länger mit Politik befasst, weiss, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist.»

Die grösste Kritik kommt von der SVP, die dem Budget nur mit Vorbehalt zustimmt: «Grundsätzlich bekommt man in der Gemeinde Zollikon den Eindruck, man könne sich alles leisten, während Wichtiges wie die Dorfkernentwicklung an Ort tritt und dem übergriffigen Kanton (Windräder, Mülldeponie, Rad-WM, Buslinie 910 usw.) behördenseitig wenig entgegengesetzt wird.»

Auch die FDP verlangt eine «strikte Ausgabendisziplin nicht nur bei der laufenden Rechnung, sondern vor allem auch bei den Investitionen, damit wirklich nur so viel ausgegeben wird, wie notwendig ist.»

Das Forum 5W ist «im Grundsatz» mit dem Budget einverstanden, bedauert aber, «dass der Effort zur Verbesserung der Spielplätze nach dem Neubau der Anlage im Hasenbart schon wieder nachgelassen habe.

Alle andern Geschäfte sind unbestritten. Sämtliche Ortsparteien sagen Ja zum Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Gemeindesaal, Ja zum Ersatz der Wärmeerzeugung in der Schule Rüterwies und Ja zur Erhöhung der Entschädigung um 5000 Franken für das Friedensrichteramt. (Barbara Lukesch und René Staubli)

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