Hart umkämpfter Zolliker Markt für Büroflächen
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10. November 2021 – Büroflächen werden in Zollikon derzeit im Überfluss angeboten. Dazu passt, dass die 606 m2 der ehemaligen Credit Suisse-Filiale am Dorfplatz seit bald einem Jahr keine Abnehmer finden. Die Leere verstärkt bei der Bevölkerung das Gefühl, dass die Lebenskraft des Dorfzentrums weiter abnimmt.
10. November 2021 – Büroflächen werden in Zollikon derzeit im Überfluss angeboten. Dazu passt, dass die 606 m2 der ehemaligen Credit Suisse-Filiale am Dorfplatz seit bald einem Jahr keine Abnehmer finden. Die Leere verstärkt bei der Bevölkerung das Gefühl, dass die Lebenskraft des Dorfzentrums weiter abnimmt.
Für 489 Franken pro Quadratmeter oder fast 300’000 Franken pro Jahr pries die Zürcher Wincasa AG die umfangreichen Flächen der ehemaligen CS-Filiale noch Anfang Oktober an. Die Preisvorstellung war offenbar reichlich optimistisch. Inzwischen wird die Immobilie von der Horgener Verimag zu einem unbekannten «Preis auf Anfrage» feilgeboten.
Auf Homegate sind in Zollikon derzeit 20 Objekte mit Büroräumlichkeiten von insgesamt 6500 m2 ausgeschrieben. Die angebotenen Flächen variieren zwischen 60 und 670 m2 – mit Preisen ab 275 Franken pro Quadratmeter und Jahr.
Walde in der Offensive
Kürzlich hat der lokale Markt eine neuerliche Erschütterung erfahren. Die eingesessene Firma Walde Immobilien AG bietet ihren ehemaligen Hauptsitz an der Kreuzung Zollikerstrasse / Alte Landstrasse zur Miete an: «673 m2 Büro-/Gewerbeflächen, Preis auf Anfrage. Verfügbar nach Vereinbarung».
Parallel dazu hat Walde ein neues Domizil am Dufourplatz bezogen. Der Grund für den Umzug liege im Wachstum der Firma, sagt der zuständige Business-Analyst Max Guggenheim: «Unsere Teams aus Zollikon und dem Seefeld können unter einem Dach zusammenarbeiten; am alten Standort wäre das nicht möglich gewesen.»
Zusätzlich bietet Walde im selben Gebäudekomplex ein «Haus der Immobilien» mit 1700 m2 Bürofläche an. Zur Belegung der 30 Büros mit 70 Arbeitsplätzen werden Online-Agenturen, Fotografen, Designer, Datenspezialisten, Architekten, Treuhänder und PR-Berater bis hin zu Bauführern und Asset-Managern gesucht. «Wir stecken mitten in der Vermarktung», sagt Guggenheim, «unser Vorteil ist, dass wir flexibel sind und Räume für 2 bis 15 Personen anbieten können.»
Offensichtlich hat die Pandemie mit dem Trend zu mehr Flexibilität und Homeoffice dazu geführt, dass die Anbieter von Büroflächen an Verhandlungsmacht verloren haben. Die Preise sind unter Druck geraten.
Besitzer halten sich bedeckt
Die Ausschreibung der ehemaligen Credit Suisse-Räumlichkeiten am Dorfplatz scheint diese Einschätzung zu bestätigen. Es dauert ungewöhnlich lange, Mieter für die zentral gelegenen 200 m2 Verkaufs- und Bürofläche im Erdgeschoss, weitere 200 m2 Bürofläche im Obergeschoss und zusätzliche 206 m2 Archiv- oder Lagerflächen im Untergeschoss zu finden.
«Könnten Sie sich vorstellen, eine vorübergehende Nutzung, zum Beispiel durch Zolliker Künstler, Handwerker etc. zu ermöglichen, so dass dem Dorfkern zumindest vorübergehend Leben eingehaucht werden könnte?» Diese und weitere Fragen will die Besitzerfamilie, die im Solothurnischen angesiedelt ist, nicht beantworten.
Die Vermarktungsfirma Verimag schreibt: «Wir sind momentan in Gesprächen mit Mietinteressenten aus den Nutzungsbereichen Büro-, Retail- und Gewerbe. Im Moment können wir diesbezüglich jedoch keine Stellung nehmen oder Informationen bekannt geben. Gerne können wir Sie informieren, sobald die finale Nutzung publiziert werden darf und bedanken uns für Ihr Verständnis.» (rs)