Der «Impfpapst» zu Gast im «Talk am Puls»

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3. Dezember 2021 – Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impfkommission, wird am Donnerstag, 9. Dezember, im reformierten Kirchgemeindehaus Zollikerberg die Fragen der  Journalistin Barbara Lukesch beantworten. Gemeinsam mit Pfarrer Simon Gebs lädt sie zum zweiten «Talk am Puls», der sich eines brisanten, hochaktuellen Themas annimmt.

Porträt Christoph Berger
Infektiologe Christoph Berger (Foto: pd)

Kaum jemand hat die schweizerische Corona-Politik in diesem Jahr so stark verkörpert wie der Zolliker Infektiologe Christoph Berger. Es gibt Wochen, in denen sich seine öffentlichen Auftritte jagen: Mittags redet der Präsident der Eidgenössischen Impfkommission an der Pressekonferenz des Bundesrats, abends gibt er in «10 vor 10» Auskunft. Dann wieder stellt er sich den impfkritischen Fragen der Leserschaft des «Tages-Anzeigers». Schlag auf Schlag. Atemlos.

Berger ist Facharzt für Kinder und Jugendliche und Co-Leiter der Abteilung für Infektiologie und Spitalhygiene am Zürcher Kinderspital. Nachdem er seine Ausbildung zum Kinderarzt abgeschlossen hatte, bildete er sich auf dem Gebiet der Infektiologie weiter. Dazu gehörte auch ein Forschungsaufenthalt in den USA, während dem er sich mit Virusinfektionen und der Antwort des Immunsystems befasste. Am KiSpi setzte er diese – später preisgekrönten – Untersuchungen fort.

Leben auf den Kopf gestellt

Seit knapp zehn Jahren ist Berger auch Mitglied der Eidgenössischen Impfkommission, seit 2015 deren Präsident. Damals hätte er sich wohl nicht einmal in schlechten Träumen vorstellen können, dass die Welt rund fünf Jahre später in eine Pandemie gigantischen Ausmasses gerät. Auch dass er selber zu einer der wichtigsten Entscheidungsträger der hiesigen Corona-Politik werden würde, hat er mit Sicherheit nicht geahnt.

Mit der überraschend schnellen Zulassung der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 wurde Bergers Leben auf den Kopf gestellt: Innert Kürze avancierte er zum «Impfpapst».

Das klingt im ersten Moment nach viel Macht, Einfluss und Ehre. Bei näherer Betrachtung aber stösst man auch auf Schattenseiten eines solchen Amtes. Abgesehen davon, dass es ihn zeitlich bis ans Limit fordert, konfrontiert ihn Corona, anders als zum Beispiel die Debatte zur Masernimpfung, auch mit sehr aggressiven Reaktionen.

Die NZZ zitierte ihn mit folgenden Worten: «Ich werde mit E-Mails überhäuft und auch bedroht. Wenn ich gefragt werde, ob ich eigentlich spinne, ist das noch harmlos.» Er erhält geharnischte Zuschriften: «Dieses Gift lasse ich mir sicher nicht spritzen!» Andere argumentierten, Masken seien für Kinder gesundheitsschädigend und drohten, ihn anzuzeigen, auch wenn Berger gar nie Entscheide zur Maskenpflicht gefällt hat.

Zerreissprobe für alle

Und jetzt ist wieder Winter, die Temperaturen sinken, die Infektionszahlen gehen durch die Decke, und wir stecken mitten in der fünften Welle. Deutschland diskutiert ernsthaft die Einführung einer Impfpflicht, Österreich wusste sich nicht anders als mit einem weiteren Lockdown zu helfen. Die nächsten Wochen werden auch für die Schweiz zur Zerreissprobe – und Christoph Berger einmal mehr maximal belasten.

Wie kommt er mit der grossen Verantwortung zurecht? Welche Spuren haben die letzten eineinhalb Jahre bei ihm hinterlassen? Wie und wo findet er Erholung und Momente der Entspannung? Um solche Fragen wird sich der «Talk am Puls» drehen. (red)

Donnerstag, 9. Dezember, im reformierten Kirchgemeindehaus Zollikerberg, direkt neben der Kirche und dem Café am Puls. Ab 19 Uhr Wein und Häppchen von der Bar, um 20 Uhr beginnt der rund einstündige Talk. Eintritt: frei. Es gilt die Zertifikatspflicht.

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In den letzten Jahren schiessen die Päpste wie Pilze aus dem Boden! Jeder der sich in ein Thema mehr als oberflächlich vertieft ist plötzlich ein Papst.

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