28. November 2021 – Drei von vier Zolliker Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern haben die Änderung des Covid-19-Gesetzes gutgeheissen. Die Pflegeinitiative wurde nur knapp angenommen, das kantonale Energiegesetz hingegen deutlich.

Covid-Gesetz: 75% JA

Die Zolliker Stimmberechtigen haben sich deutlicher als die Schweiz, der Kanton Zürich und der Bezirk Meilen für die Änderungen des Covid-19-Gesetzes und die damit verbundene Handhabung der Zertifikatspflicht ausgesprochen.

Angeführt von der SVP hatte die Gegnerschaft das Schreckensbild eines Überwachungsstaats an die Wand gezeichnet und vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. In Zolliker Familien überwog offensichtlich die Einsicht, dass es hier nicht um die Anfänge einer Diktatur geht, sondern um die Bekämpfung einer nicht enden wollenden Pandemie mit griffigen Mitteln.

Die Resultate im Vergleich (unter dem Link von Zollikon finden Sie die amtliche Auszählung der Stimmen): Schweiz: 62.01% JA, Kanton Zürich: 66.19% JA, Bezirk Meilen: 70.29% JA, Zollikon: 75.23% JA.

Pflegeinitiative: knappes JA

Künftig soll der Staat für eine ausreichende, allen zugängliche Pflege von hoher Qualität sorgen und die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals regeln. Im Vorfeld der Abstimmung hatte sich die Direktion des Spitals Zollikerberg gegen die Initiative ausgesprochen, unterstützt von FDP und SVP. Diese Konstellation deutete auf ein knappes Ergebnis in unserer Gemeinde hin.

Die Gegnerschaft argumentierte zum einen ordnungspolitisch: es könne nicht sein, dass der Staat anstelle der Privaten über Arbeitsbedingungen entscheide. Zum andern mit der Milliarde, die bei einer Ablehnung der Initiative dem Pflegebereich dank dem Gegenvorschlag sofort zur Verfügung gestanden wäre. In der Zolliker Bevölkerung setzte sich knapp der emotionale Gedanke durch: Konkrete Solidarität mit den Pflegenden tut not, die sich seit Monaten bis zur Erschöpfung für Corona-PatientInnen einsetzen.

Die Resultate im Vergleich: Schweiz: 60.98% JA, Kanton Zürich: 61.76% JA, Bezirk Meilen: 52.22% JA, Zollikon: 50.63% JA.

Justiz-Initiative: deutliches NEIN

Auch künftig sollen BundesrichterInnen ordentlich gewählt und nicht durch das Los bestimmt werden. Die Zolliker StimmbürgerInnen folgten der Empfehlung von Bundesrat und Parlament.

Im Vorfeld hatte sich die Gegnerschaft auf das Thema der Auslosung fokussiert. Ausgeblendet wurde, dass eine Fachkommission diesen Lostopf mit qualifizierten KandidatInnen füllen und deren Abhängigkeit von den Parteien verringern sollte. Zollikon ging einig mit der nationalen Mehrheit, die am traditionellen Prozedere festhalten möchte.

Die Resultate im Vergleich: Schweiz: 68.07% NEIN, Kanton Zürich: 67.34% NEIN, Bezirk Meilen: 69.84% NEIN, Zollikon: 71.35% NEIN.

Energiegesetz: deutliches JA

Im Kanton Zürich müssen Öl- und Gasheizungen künftig am Ende ihrer Lebensdauer durch klimaneutrale Heizungen ersetzt werden.

Die SVP hatte sich auch gegen diese Vorlage ausgesprochen, drang damit bei den Zolliker StimmbürgerInnen aber nicht durch. In unserer Gemeinde überwiegt offensichtlich die Einsicht, dass es in Bezug auf den Klimawandel fünf vor zwölf ist und schnell gehandelt werden muss.

Die Resultate im Vergleich: Kanton Zürich: 62.63% JA, Bezirk Meilen: 60.12% JA, Zollikon: 62.19% JA.

Zusammenschluss Kirchgemeinden

89,16% der Stimmberechtigten sprachen sich für den Zusammenschluss-Vertrag der reformierten Kirchgemeinden Zollikon und Zumikon aus. Hier finden Sie das amtliche Protokoll.

(bl/rs)