Wie zuverlässig sind Ratings auf Booking.com & Co.?

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Suchen Sie noch ein Hotel für die Herbstferien? Und scrollen sich durch die unzähligen Bewertungen auf Online-Plattformen wie Booking.com, Tripadvisor oder Trivago? Dann sind Sie nicht allein. Der Branchenführer Booking.com zählte allein im August rund 680 Millionen Besucher weltweit. (1 Kommentar)

VON BALZ SPÖRRI

Suchen Sie noch ein Hotel für die Herbstferien? Und scrollen sich durch die unzähligen Bewertungen auf Online-Plattformen wie Booking.com, Tripadvisor oder Trivago? Dann sind Sie nicht allein. Der Branchenführer Booking.com zählte allein im August rund 680 Millionen Besucher weltweit.

Ganz offensichtlich sind die Bewertungen ein zuverlässiger Reiseführer. Viele meiner Bekannten verlassen sich bei der Wahl ihrer Ferienunterkunft nur noch auf sie.

Trotzdem ist eine Prise Skepsis angebracht. Wissenschaftliche Studien zeigen nämlich, dass die Gäste nicht ganz wertfrei urteilen. Wenn es draussen regnet, bewerten sie ihr Hotel zum Beispiel schlechter, als wenn die Sonne scheint. Geschäftsreisende bewerten ihre Unterkunft generell schlechter als Touristen. Ebenso fallen die Bewertungen auf Booking.com in der Regel etwas unfreundlicher aus als auf Tripadvisor. Warum das so ist, wissen die Forscher bislang nicht genau.

Vor allem im asiatischen Raum erscheinen derzeit reihenweise Studien zu Online-Ratings. Das hängt mit dem Interesse der Tourismusbranche zusammen, hat aber auch damit zu tun, dass Millionen von Bewertungen online gratis zugänglich sind. Big Data zur freien Verfügung: ein Schlaraffenland für die Wissenschaft.

Bewertungen hängen auch von der Hotel-Kategorie ab. Dies belegt eine Auswertung von Online-Beschwerden an 350 Hotels in Grossbritannien: Gäste von 5- und 4-Stern-Hotels beschweren sich eher als die Gäste in billigen Unterkünften. Ihr häufigster Kritikpunkt: der Service. Die Gäste weniger teurer Hotels bemängeln dagegen meist fehlende Sauberkeit.

Nicht zuletzt spielen bei den Ratings auch kulturelle Aspekte mit, wie eine Studie von Rasha Fathi Mohamed Abdou zeigt. Die ägyptische Forscherin untersuchte, wie deutsche und ägyptische Paare ihre Ferienhotels in Ägypten bewertet haben. Zwischen Deutschen und Ägyptern gebe es «grosse Unterschiede», schreibt die Sprachwissenschafterin. So legen Deutsche zum Beispiel mehr Wert auf das Frühstück, die Sauberkeit und die Hotelanlage. Ägypterinnen und Ägypter äussern sich dagegen öfter über das Procedere beim Ein- und Auschecken und das Hotelpersonal. Häufiger als die deutschen Touristen bedanken sie sich bei ihm.

Wie halten Sie es selbst? Bewerten Sie Ihre Hotelaufenthalte eher deutsch oder eher ägyptisch?

Balz Spörri (geb. 1959) lebt als Journalist und Autor in Zürich.

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Mein Mann und ich wollen uns für unseren Sommerurlaub ein Hotel buchen. Ich habe gehört, dass Rankings auf Buchungsseiten oft verfälscht werden. Gut zu wissen, dass das Wetter und die Art der Reise da auch mit hineinspielen.

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