Unsere kleinen wilden Nachbarn entdecken

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23. Februar 2023 – Wem Wiesel und andere kleine Säugetiere am Herzen liegen, kann sich noch bis Montagabend an einem Crowdfunding zur Anschaffung von fünf Fotofallenboxen beteiligen. Sie dienen dazu, das Vorkommen und Verhalten der niedlichen Vierbeiner in unserer Region besser zu erforschen.

Rötelmaus in der Fotofallenbox
Rötelmaus in der Fotofallenbox (Fotos: Verein StadtNatur)

Aktuell sind 12’690 der benötigten 15’000 Franken zusammengekommen. Das Crowdfunding läuft noch bis zum 27. Februar, 17 Uhr. Mit dem Geld sollen die Anschaffungs- und Betriebskosten gedeckt werden.  

Kleinsäuger wie Wiesel, Siebenschläfer, Mäuse und Spitzmäuse sind schwierig zu beobachten, weil sie versteckt leben und meist nachts oder in der Dämmerung unterwegs sind. Für gut ein Drittel der rund 40 Arten fehlt es in der Schweiz an geeignetem Lebensraum. Um sie fördern zu können, ist zusätzliches Wissen über ihre Lebensweise nötig. Mit der Fotofallenbox steht den ForscherInnen nun ein neu entwickeltes Gerät zur Verfügung, das eine viel schonendere Beobachtung zulässt als mittels stressiger Lebendfallen.

Gezieltere Förderung in der Region

Julia Schmid
Projektverantwortliche Julia Schmid

Die neugierigen Tiere schlüpfen durch eine 8 cm grosse Öffnung in die Box. Sobald sie drin sind, knipst eine mit Bewegungssensoren versehene Wildtierkamera Fotos. «Diese Bilder liefern uns wertvolle Daten über Vorkommen und Lebensweise», sagt die für das Projekt zuständige Umwelt-Natur-Wissenschaftlerin Julia Schmid. Als Angestellte der unabhängigen Forschungs- und Beratungs-Gemeinschaft SWILD arbeitet sie mit dem Naturnetz Pfannenstil zusammen, das mit Hilfe von 12 regionalen Gemeinden die Biodiversität fördert.

In einem ersten Schritt gehe es darum, die neue Methode mit den Fotofallenboxen zu testen, sagt Julia Schmid. Beispielsweise bei Stein- oder Asthaufen auf Feldern, um herauszufinden, in welchen Kleinstrukturen sich das Wiesel am wohlsten fühlt. «Die gewonnenen Erkenntnisse erlauben uns dann die gezielte Ansiedelung, von der auch die Bauern profitieren, weil das Wiesel Mäuse jagt.»

Auch Wiesel passen in die Fotofallenbox
Auch Wiesel passen in die Fotofallenbox

Die Anschaffung der Boxen sei kostspielig, ergänzt die Projektleiterin; sie an geeigneten Orten aufzustellen und die Fotos auszuwerten erfordere viel Zeit. In einer einzigen Nacht können gut und gern 50 Fotos zusammenkommen.

Die Bevölkerung kann sich am Projekt «Wilde Nachbarn Pfannenstil» aktiv beteiligen, indem sie Beobachtungen auf der Plattform meldet. Wer wissen möchte, welche Wildtiere in der Nacht im eigenen Garten zu Besuch kommen, kann sich beim Naturnetz Pfannenstil eine Fotofalle ausleihen. Sie wird von einer Betreuerin kostenlos montiert und nach zwei Wochen wieder abgeholt. Die Bilder erscheinen in der WildeNachbarn-Galerie. (rs)

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