Austausch in Abwesenheit der Präsidentin
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8. November 2023 – Am Montag trafen sich in der Aula des Schulhauses Oescher VertreterInnen von Schulpflege und Parteien zu einer «Chropfleerete» im Nachgang zur Krise an der Schule Rüterwis. Die grosse Abwesende war Schulpräsidentin Claudia Irniger. (1 Kommentar)
8. November 2023 – Am Montag trafen sich in der Aula des Schulhauses Oescher VertreterInnen von Schulpflege und Parteien zu einer «Chropfleerete» im Nachgang zur Krise an der Schule Rüterwis. Die grosse Abwesende war Schulpräsidentin Claudia Irniger.
Anwesend auf Seiten der Schulpflege waren David Sarasin (FDP), Virginie Tschannen Trüb und Sonja Lier (beide F5W) sowie Rui Biagini (GLP). Zu Gast waren Jean-Marc von Gunten und Iris Heeg (Vorstandsmitglieder F5W), FDP-Präsident Felix Heer sowie die PräsidentInnen der Parteien, die in der Schulpflege keinen Einsitz haben: Stephan Geiger (SVP, sekundiert von seinem Vize Régis Ecklin), Felix Wirz (EVP) und Franziska Steiner (SP).
Auf Anfrage der «ZollikerNews» hatte die Schulpräsidentin Claudia Irniger im Vorfeld geschrieben, dass es sich beim Treffen um einen «informellen Austausch» handle. Es werde zum ersten Mal in diesem Rahmen miteinander gesprochen; das Gesagte werde «vorerst vertraulich behandelt». Man werde gemeinsam mit den Teilnehmenden «vereinbaren, ob und in welcher Form wir über den Austausch informieren werden».
Beschlossen wurde dann seitens der Schulpflege, die Öffentlichkeit nicht über den Anlass zu informieren. Die übrigen Teilnehmenden wurden dazu angehalten, sich über die Gesprächsinhalte nicht mit Dritten auszutauschen.
Diese Strategie wurde von einigen Teilnehmenden in Frage gestellt. So schaffe es die Schulpflege nicht, die Hoheit über die Kommunikation zurückzugewinnen. Das stets vorgebrachte Argument des Daten- und Persönlichkeitsschutzes sei durchaus legitim, doch das dürfe die Schulpflege nicht daran hindern, selber Informationen zu setzen statt sich von den Medien treiben zu lassen.
8000 Franken für ein Beratermandat
In diesem Zusammenhang ist die Tatsache von Interesse, dass Irniger seit geraumer Zeit die Dienste der Zürcher PR-Agentur Communicators AG in Anspruch nimmt. Sie wird vom Senior-Partner Martin Arnold persönlich beraten. Auf Anfrage der «ZollikerNews» bezifferte Irniger die Auslagen am 25. Oktober auf «bis dato 8’142.10 Fr.». Das Mandat sei «nach Bedarf, da uns in diesem Bereich keine Fachperson zur Verfügung steht».
Für die Sitzung vom Montag liess sich Irniger krankheitshalber entschuldigen, was in der Runde Irritation hervorrief. Für sie sprang ihr Parteikollege David Sarasin ein. Anerkennend wird erwähnt, dass er Fehler beim Krisenmanagement an der Schule Rüterwis einräumte – dieses Eingeständnis habe man von Seiten der Schulpflege erstmals gehört.
Kopfschütteln löste hingegen Sarasins Argumentation aus, dass Irniger bei ihrem Angriff auf den Schulpfleger Rui Biagini an der Gemeindeversammlung vom 14. Juni, der im Verdacht der Amtsgeheimnisverletzung gipfelte, ihre Privatmeinung und nicht die Mehrheitsmeinung der Schulpflege geäussert habe. Ein Sitzungsteilnehmer überlegt seither, ob man künftig bei jedem Votum von Behördenmitgliedern nachfragen müsse, ob es sich um die Privatmeinung oder die Meinung der Behörde handle.
Amtsgeheimnisverletzung: Entschuldigen oder nicht?
Aus der Runde kam der Vorschlag, Irniger solle sich an gleicher Stätte (der Gemeindeversammlung) vom 29. November bei Biagini entschuldigen und den zu Unrecht erhobenen Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung in aller Öffentlichkeit zurücknehmen. Auf Seiten des F5W hielt man das für Zwängerei. Sarasin versprach aber, Irniger das Anliegen weiterzuleiten.
Zu hören war sodann, dass sich die Schulpflege inzwischen regelmässig im Rüterwis zeigt und den Lehrkörper und die Schulleitung enger begleitet. Die Lage an der Schule habe sich beruhigt, hiess es. Die Sitzung endete nach eineinviertel Stunden um 20.15 Uhr. (bl/rs)
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Danke für den geschätzten offenen Bericht in dieser Sache.