Das Glück helfen zu können
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27. Dezember 2024 – Gaby Scheidegger*, Leiterin der Fachstelle Alter und Gesundheit, war glücklich, als ein wichtiges Projekt auf grossen Zuspruch in der Bevölkerung stiess. Dazu ein fotografisch festgehaltener Moment des Glücks von unserem Kollegen Reto Schlatter**.
27. Dezember 2024 – Gaby Scheidegger*, Leiterin der Fachstelle Alter und Gesundheit, war glücklich, als ein wichtiges Projekt auf grossen Zuspruch in der Bevölkerung stiess.
Als junge Frau hätte ich mir nicht vorstellen können, eines Tages im Altersbereich zu arbeiten. Damals war für mich klar, dass ich eine Lehre als Kinderkrankenschwester – so hiess das vor 40 Jahren – absolvieren wollte. Heute erfüllt es mich mit Zufriedenheit, dass ich als 57-jährige Frau im Altersbereich tätig bin und mich der vielen Themen annehmen kann, die mit dieser Lebensphase und damit auch meinen eigenen Bedürfnissen verbunden sind.
Eines dieser Themen ist Wohnen im Alter, und dem haben wir im Frühling dieses Jahres einen zweitägigen Markt gewidmet, der im Gemeindesaal in Zollikon stattgefunden hat. Ich empfand es als grosses Glück, dass dieser Anlass so gut gelungen ist. Ich bin zwar keine geborene Eventmanagerin, aber über die Jahre habe ich mir doch eine gewisse Kompetenz auf diesem Feld angeeignet.
Wir konnten 25 Anbieter aus verschiedenen Bereichen wie Wohn- und Pflegezentren, Polizei, VBZ, Alzheimer-Vereinigung, Physiotherapie oder Hilfsmittelproduktion gewinnen, die mit einem Stand vertreten waren. Dazu hatten wir mit dem Altersspezialisten David Fässler einen tollen Referenten, der zu Wohnformen im Alter sprach. Zur Stärkung gab es für die rund 300 Besuchenden einen Apéro und ein Mittagessen.
Besonders berührt hat mich der Glücksbaum, an den zahlreiche ältere Menschen einen kleinen Zettel in Form eines Blattes gepinnt haben, auf dem sie eine kleine Freude notiert haben. Da stand dann: «Lächeln», «schöne Tulpen», «Hund meiner Freundin», «nette Begegnungen», »alles hat geklappt» oder «ich bin heute aufgewacht».
Das Echo auf den Markt war einhellig positiv. Viele waren so begeistert, dass sie sich eine Neuauflage im nächsten Jahr wünschten. Was gibt es Schöneres, als in einer Welt, die scheinbar immer düsterer wird, einer Arbeit nachzugehen, mit der man Menschen unterstützen, sie von einigen ihrer Sorgen befreien und dafür sogar noch einen Lohn entgegennehmen darf? Ich halte es mit Goethe und dem schönen Poesiealbum-Spruch: «Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.» (Aufgezeichnet von Barbara Lukesch)
* Gaby Scheidegger, 57, leitet seit 2017 die Fachstelle Alter und Gesundheit, die im Zollikerberg ihre Büros hat. Vorher stand sie der Spitex vor. Sie ist gelernte Kinderkrankenschwester beziehungsweise diplomierte Pflegefachfrau HF KJFF (Kinder, Jugendliche, Frauen, Familie).
«Singen macht glücklich. Der queere ‹Chor Rosa› hat am Zürcher Singfest im Juni 2024 die Freude am Singen mit viel Herz auf die Zuhörer:innen im Fraumünster übertragen.»
** Reto Schlatter hat uns für diese Serie acht Schwarz-Weiss-Bilder zur Verfügung gestellt, die er mit «Glück» in Verbindung bringt. Als Fotograf bewegt er sich seit über 30 Jahren zwischen journalistischen, kommerziellen und freien Arbeiten. Der Antrieb liege «im Reiz der Begegnungen mit Leuten aus verschiedenen Lebenswelten und dem Spiel mit Licht und den kompositorischen Möglichkeiten der Fotografie». Eine Auswahl seiner Bilder finden Sie auf seiner Website.