Der Vertrag ist ausgehandelt

0 KOMMENTARE

23. April 2025 – Der Vertrag liegt zur finalen Überprüfung beim Anwalt der Gemeinde. «Die Unterzeichnung sollte in den nächsten Wochen erfolgen», heisst es dort. Laut der Besitzerfamilie Heer könnte das Restaurant «spätestens Mitte 2028» eröffnet werden.

Geschichtsträchtig: die Trichtenhausermühle (Foto: ZN)
Geschichtsträchtig: die Trichtenhausermühle (Foto: ZN)

VON RENE STAUBLI

Die Besitzerfamilie hat die Arbeiten mit den Architekten vorangetrieben. Ihr Vertreter Deion Heer sagt, die Pläne für den Umbau des Hauses in ein Wohnprojekt, für das eine Baubewilligung vorlag, seien ja bereits vorhanden gewesen. Einen Teil davon könne man für den Restaurantbetrieb verwenden: «Wir nehmen jetzt die nötigen Anpassungen vor.»

Nach der Vertragsunterzeichnung, die in den nächsten Wochen erfolgen soll, wollen die Besitzer «zeitnah» ein Bauprojekt einreichen. «Wie schnell das dann von der Zolliker Bauabteilung behandelt und bewilligt wird, kann ich nicht beurteilen», sagt Heer. Laut Vertrag muss die Baubewilligung spätestens 2026 vorliegen, ansonsten fällt das ganze Geschäft dahin.

Nach der Unterzeichnung hat die Besitzerfamilie zwei Jahre Zeit bis zum Baustart. «Der Umbau sollte nach der Erteilung der Baubewilligung innert Jahresfrist zu bewerkstelligen sein», sagt Heer. Mit der Eröffnung des Restaurants rechne er «spätestens Mitte 2028».

Die Frage des Preissegments

Zuletzt kursierte in der Bevölkerung im Zollikerberg das Gerücht, dass in der Trichtenhausermühle ein hochpreisiger Gourmettempel eingerichtet werden könnte. Heer sagt, man werde den in den Verhandlungen geäusserten Wunsch nach einer bürgerlichen Küche berücksichtigen. In welchem Preissegment das Angebot angesiedelt werde, hänge von verschiedenen Faktoren ab: «Der Pächter soll einen angemessenen Verdienst erwirtschaften können, und wir Eigentümer wollen natürlich unsere Kosten decken.» Um beide Ziele zu erreichen, prüfe man auch die Einrichtung von Hotelzimmern und zusätzliche Nutzungen, etwa mittels Ausbau der Terrasse oder Anbauten.

Die öffentliche Benützung des Saals sei unabhängig vom Preisniveau des Restaurants garantiert, sagt Heer: «Wir sanieren ihn mit der Idee, eine möglichst breite Nutzung zu ermöglichen. Ich denke da an Workshops, Generalversammlungen, Anlässe von Vereinen, Privaten und Unternehmen – auch über die Gemeindegrenzen hinaus.»

1.5 Millionen in 30 Jahren

Im Februar 2023 hatte der damalige Quartiervereins-Co-Präsident Fritz Wolf eine Einzelinitiative eingereicht, die «den dauernden Erhalt des Restaurants Trichtenhausermühle mit Saal» forderte und von der Gemeindeversammlung gegen den Willen des Gemeinderats angenommen wurde.

Der Vertrag verpflichtet die Eigentümer, das Gebäude zu sanieren und anschliessend 30 Jahre lang ein Restaurant zu betreiben. Dafür sollen sie von der Gemeinde mit insgesamt 1,5 Millionen Franken entschädigt werden. Für den Fall, dass der Restaurantbetrieb früher eingestellt würde, müssten sie das Geld anteilsmässig zurückerstatten. Heer sagt: «Bei der Trichtenhausermühle handelt es sich um ein geschichtsträchtiges Haus. Uns liegt daran, die 150jährige Restaurant-Tradition weiterzuführen.»

Die «Trichti», wie sie im Volksmund genannt wird, kam im Jahr 1872 in den Besitz der Familie Heer. Die «Speisewirtschaft zur Mühle» wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts eröffnet. Die Gastwirtschaft mit Kinderspielplatz zog ein grosses Publikum aus der Region an. Familien wanderten an schönen Sonntagen von Zürich her durch das Wehrenbachtobel hinauf in den Zollikerberg, um sich dort in der Beiz oder unter freiem Himmel zu verköstigen.

Die Gartenwirtschaft in der «Trichti» um 1900 (Foto: Zolliker Ortsmuseum)
Gartenwirtschaft in der «Trichti» um 1900 (Foto: Ortsmuseum)

Wenn Sie unseren wöchentlichen Gratis-Newsletter erhalten möchten, können Sie sich gerne hier anmelden.

WIR FREUEN UNS ÜBER IHREN KOMMENTAR

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

17 + 11 =

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht