Die SVP rechnet mit einem Behörden-Exodus

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9. November 2021 – An der gestrigen Mitgliederversammlung in der «Kantine im Eggä» teilte SVP-Präsident Thomas Gugler mit, dass von den insgesamt 29 gewählten Behördenmitgliedern 17 oder 18 von ihren Ämtern zurücktreten werden. Das hätten Abklärungen ergeben.

Definitiv ist, dass die beiden SVP-Gemeinderäte Bernhard Ecklin und Martin Hirs nicht mehr zu den nächsten Wahlen antreten werden. Ecklin steht im Pensionsalter und möchte sich der grossen Arbeitsbelastung nicht weitere vier Jahre aussetzen: «Ich durfte acht Jahre lang meinen Beitrag leisten.»

Reibungsverluste

Der bald 50-jährige Hirs ist seit 10 Jahren Gemeinderat. Er habe eine gute Zeit gehabt, möchte sich nun aber als Immobilienfachmann mit eigenem Geschäft beruflich weiterentwickeln. Mit ein Grund für den Rücktritt sei die neue Rechnungs- und Geschäftsprüfungs-Kommission (RGPK) anstelle der einfachen RPK: «Ich befürchte eine Bürokratisierung des politischen Betriebs und damit grössere Reibungsverluste.»

Nach den bereits bekannten Rücktritten der FDP-Exponenten Urs Fellmann und Corinne Hoss-Blatter bleiben von den sieben Gemeinderäten nur drei im Amt: Präsident Sascha Ullmann (GLP) und die beiden FDPler André Müller-Bosch und Sylvie Sieger.

Was passiert mit der Schulpflege?

In der siebenköpfigen Schulpflege, der er selber angehört, werde es zu fünf Rücktritten kommen, prophezeit Gugler. Bekannt war, dass Präsidentin Corinne Hoss-Blatter ausscheidet und Claudia Irniger (FDP) ihre Nachfolge antreten möchte. Bleiben Sabine Knüsli, Edwin Fuchs, Sandra Fischer (alle F5W), Jasmina Felicijan (FDP) und Gugler selber.

Auf die Frage, ob er einfacher Schulpfleger bleiben, als Schulpräsident kandidieren und so in den Gemeinderat rutschen oder sich direkt um einen Sitz im Gemeinderat bewerben wolle, gab Gugler gestern keine Antwort. Die Partei nominiere ihre Kandidaten am 7. Februar.

Halbierte Behörden?

In der Baubehörde erwartet Gugler, dass drei der fünf Mitglieder nicht mehr antreten, in der RPK «drei bis vier» von sieben und in der Sozialbehörde zwei von vier. Macht 17 oder 18 von 29 zu wählenden BehördenvertreterInnen. Sollte dies zutreffen, stünden der Gemeinderat und die vier genannten Behörden vor einem gewaltigen Umbruch.

Die SVP habe für die kommenden Wahlen «deutlich mehr Kandidaten und Kandidatinnen zur Verfügung als bei den Wahlen 2018», gab sich der Parteipräsident optimistisch. Es gehe nun darum, «für die frei werdenden Posten die optimal geigneten Leute auszuwählen – Kompetenz ist gefragt».

Die FDP will mit Claudia Irniger (falls sie zur Präsidentin der Schulpflege gewählt wird) und Patrick Dümmler (der aus der RPK zurücktritt) den alten Besitzstand von vier Gemeinderatssitzen wahren.

Die Zolliker Parteien müssen ihre definitiven Kandidatenlisten für den Gemeinderat und die Behörden bis am 16. Februar einreichen. (rs)

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