Die verlassene Gaststätte steht zum Verkauf
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23. Januar 2023 – Vor vier Jahren schloss das Restaurant «Höchi». Mit 14 Gault-Millau-Punkten war es eine der besten Adressen am Zürichsee. Das Gebäude sollte durch ein Zweifamilienhaus ersetzt werden. Doch nun will der Besitzer das Projekt nicht selber realisieren, sondern das geschichtsträchtige Haus verkaufen. (9 Kommentare)
23. Januar 2023 – Vor vier Jahren schloss das Restaurant «Höchi». Mit 14 Gault-Millau-Punkten war es eine der besten Adressen am Zürichsee. Das Gebäude sollte durch ein Zweifamilienhaus ersetzt werden. Doch nun will der Besitzer das Projekt nicht selber realisieren, sondern das geschichtsträchtige Haus verkaufen.
Der Verkauf erfolge aus persönlichen Gründen, sagt der Besitzer auf Anfrage. Das Baugesuch hatte er im Januar 2019 eingereicht. Er wollte die Gastwirtschaft durch ein Zweifamilienhaus mit Unterniveau-Garage und zwei Gartenpavillons ersetzen.
Der Heimatschutz reichte eine aufsichtsrechtliche Beschwerde ein und forderte, das Gebäude wegen seines Alters, seiner Bauweise, Geschichte und Bedeutung für die Gemeinde ins kommunale Inventar der schutzwürdigen Bauten aufzunehmen. Zugezogene Fachleute kamen indes zu einem anderen Schluss. Im Laufe der Jahrzehnte seien zu viele Veränderungen an der Bausubstanz vorgenommen worden. Der Heimatschutz zog seine Beschwerde in der Folge zurück.
Die Bewilligung für den Abbruch der «Höchi» und den geplanten Neubau ist gemäss Angaben der Zolliker Bauabteilung noch bis zum 3. Oktober 2023 gültig. Ein neuer Besitzer müsste sich mit der Umsetzung also sputen.
Von der Dorfbeiz zum Schlemmerlokal
Um 1800 erbaut, wurde die «Höchi» zunächst als Bauerngut genutzt. 80 Jahre später entwickelte sich der Hof zu einer Wirtschaft mit prächtiger Aussicht auf Zollikon und den Zürichsee. Ausflügler aus der Stadt erhielten dort Wein, Most und Speck von eigenen Schweinen. 1901 erfolgte der Verkauf an den Wirt, Holzhändler und Bauern Jakob Heer-Schaufelberger. In diese Familie heiratete ein Meisterknecht ein, ein Vorfahre des heutigen Besitzers. Ihn verbindet also eine lange Familientradition mit dem Anwesen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg mauserte sich die «Höchi» von der Dorf- und Ausflugsbeiz zu einem Feinschmeckerlokal. Die ersten kulinarischen Höhenflüge veranstalteten Robert Haupt und seine Frau Josy in den Jahren 1978-88. Haupt hatte zwei Jahre zuvor die erste internationale Kocholympiade in Frankfurt gewonnen. Ihnen folgte das Wirtepaar Tony und Esther Scherrer, das die «Höchi» bis zum letzten Betriebstag am 5. Januar 2019 führte. (rs)
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Dieses Vorhaben würde ich auch unterstützen. Wäre toll, wenn da wieder ein Restaurant drin wäre. Hatte Charme das Ganze.
Unternimmt man nichts, dann wird ein schönes, altes Haus durch irgend etwas Hässliches ersetzt. Jede Initiative, um das zu verhindern, ist unterstützungswürdig.
Aha, interessant! In diesem Fall könnte ja die Gemeinde das Gebäude kaufen und darin wieder ein Restaurant einrichten? (träumen darf man ja…)
Wollen wir eine diesbezügliche Anfrage/Initiative einreichen? Ich wäre dabei.
Ich wäre auch dabei.
Ich wäre ebenfalls dabei.
Das war mein erster Gedanke. Wurde die Höchi nicht wegen diesem Verkauf geschlossen? Das Restaurant rentierte doch? Oder erinnere ich mich da falsch?
Zur Schliessung führten einerseits die anstehende Pensionierung Scherrers und anderseits die Absicht des Besitzers, die «Höchi» zu verkaufen. Siehe Trichtenhauser Mühle.
Mit all dem Beizensterben in Zollikon und Umgebung wäre wieder ein Restaurant in der «Höchi» eine echte Bereicherung für Zollikon.