Eine neue E-Busgarage beim Altersheim?

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26. Januar 2024 – Mangelhafte Infrastruktur, kein neues Depot in Sicht: die Zolliker Busbetriebe können keine E-Busse anschaffen. Muss die Gemeinde dem Busunternehmen helfen? Gäbe es in Zollikon einen Standort für eine moderne Busgarage? Wir haben die Zolliker Parteien gefragt.

Ein neues E-Bus-Depot beim ehemaligen Altersheim am See? (Foto: rs)
Ein neues E-Bus-Depot beim ehemaligen Altersheim am See? (Foto: rs)

In den beiden Garagen der Zolliker Busbetriebe AZZK an der Seestrasse und beim Riet gebe es zu wenig Platz für mobile Ladestationen, heisst es. Deshalb könne man vorderhand keine Elektrobusse anschaffen. Weil das geplante neue Depot beim Küsnachter Fallacher für 20 E-Busse auf politischen Widerstand stösst, suchen die dafür zuständigen Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) in Zollikon, Zumikon und Küsnacht nach Alternativen.

Uns sind spontan zwei Standorte für einen grosszügigen Garagen-Neubau in den Sinn gekommen: An der Firststrasse im Zollikerberg auf dem Areal der Feuerwehr (Zu- und Wegfahrt mittels Verlängerung der Firststrasse bis zur Forchstrasse) oder beim Parkplatz Fohrbach / Allmend, wo die Lärmverträglichkeit deutlich besser wäre. Wir haben den Zolliker Parteien zwei Fragen gestellt:

  • Kann oder muss die Gemeinde etwas unternehmen, um die veraltete Infrastruktur der Zolliker Busbetriebe zu verbessern?
  • Gibt es in Zollikon einen Standort, der für eine neue E-Busgarage in Frage käme? (rs)
Logo FDP

FDP-Präsident Felix Heer sagt, auch wenn die Gemeinde eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung eines reibungslosen öffentlichen Verkehrs spiele und finanziell dazu beitrage, liege es «primär in der Verantwortung des Busbetriebs, seine eigenen Bedürfnisse zu definieren und Lösungen zu suchen». Umliegende Gemeinden hätten ebenfalls die Verpflichtung, die Lasten des ÖV mitzutragen. Zollikon sei derzeit einziger Standort der AZZK-Depots. Dies verdeutliche die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden. Im Zuge einer Gesamtüberbauung mit Gewerbe und Wohnungen könnte der Einbezug eines unterirdischen Busdepots durchaus interessant sein. Mögliche Standorte für ein solches Projekt: An der Seestrasse beim ehemaligen Altersheim an der Grenze zu Küsnacht oder im Untergrund an der Ecke Gustav-Maurer-Strasse / Blumenrain (oberhalb des Skaterparks/Spielplatz wie gehabt). Man könnte anstelle eines grossen Depots auch kleinere Garagen in mehreren Gemeinden in Betracht ziehen. So wären die Fahrzeuge näher an den jeweiligen Einsatzorten stationiert.

Signet Forum 5W

F5W-Präsident Jürgen Schütt ist der Meinung, dass die Gemeinde bei der Lösung der AZZK-Infrastrukturprobleme «zumindest mitdenken und kreativ sein müsste». Die Idee, auf dem Areal der Feuerwehr im Zollikerberg ein neues Depot zu bauen, halte er nicht für geeignet (zu klein, Konflikt mit dem Waldabstand, sehr schulnah). Eine Busgarage auf der Allmend hinter den Fohrbach-Parkplätzen wäre «eigentlich die fast perfekte Lösung». Nur handle es sich um eine Landwirtschaftszone, die man umzonen müsste. Wenn man nachweisen könnte, dass für diese Aufgabe kein anderer Platz existiert, hätte man von der Bewilligungsseite her «eventuell eine gewisse Chance». Die Garage müsste aber unterirdisch erstellt werden, da ein Hochbau politisch kaum akzeptiert würde. Eine Möglichkeit wäre auch, das heutige Depot beim Riet zweigeschossig neu zu bauen, eine Etage unter dem Boden, die andere ebenerdig. Weitere Standorte, die eventuell in Frage kämen: Beim Parkplatz neben der Forchbahnstation Waldburg (die Gemeinde müsste mit dem Einverständnis des Kantons für Wald-Realersatz sorgen). Nahe Resirain eingangs Bühlstrasse (wo man aber vermutlich mit dem Waldabstand im Clinch wäre). Und ausserhalb Zollikons in Waltikon gegenüber der Migros, wo heute im Frühling Blumen zum Selberpflücken angeboten werden (unterirdisch die Busgarage, darüber Wohnungen).

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SVP-Vizepräsident Régis Ecklin sieht in der Mobilität einen Ausdruck von Fortschritt und Freiheit sowie «ein Zeichen für eine dynamische und prosperierende Gesellschaft». Die SVP sei bezüglich Infrastruktur der Zolliker Busbetriebe «offen für alle Bauvorhaben, die Unternehmertum und Innovationen fördern und dabei einen vernünftigen Mix aus öffentlichem und privatem Verkehr unterstützen». Dabei sei es notwendig, dass die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor handle, um zukunftsorientierte Mobilitätslösungen zu ermöglichen. Was die Standortwahl für eine neue E-Bus-Garage angehe, erfordere eine sinnvolle Entscheidung einen transparenten Dialog mit allen Beteiligten, vor allem mit dem Busunternehmen Baumgartner AG, das seit 90 Jahren einen ausgezeichneten Dienst an der Allgemeinheit leiste. 

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Für EVP-Präsident Felix Wirz ist es selbstverständlich, dass die Gemeinde den Zolliker Busbetrieb AZZK bezüglich Infrastruktur «nach Möglichkeiten unterstützt». Aktuell gebe es in Zollikon aber kaum eine geeignete Liegenschaft, um ein Depot zu erstellen. Ideal wäre eine grössere Fläche in einem Industriegebiet. Denkbar wäre eine solche Anlage längerfristig eventuell in Verbindung mit einem anderen grösseren Projekt. Das Beugi-Areal scheide aber bereits aus, weil die Zufahrt von unten her für solche Busse zu knapp wäre. Auf der Allmend wäre ein E-Bus-Depot «technisch gesehen sicher möglich, die nötige Umzonung an der Gemeindeversammlung aber undenkbar». Wegen der hohen Bodenpreise in Zollikon, Zumikon und Küsnacht würde eine Standortsuche in der Region Binz, Ebmatingen, Maur vermutlich erfolgversprechender sein. Grundsätzlich seien E-Busse eine gute Sache. Es gebe sie in der Stadt Zürich bereits seit 1939 in Form von Trolleybussen, die deutlich ökologischer seien als batteriebetriebene Fahrzeuge.

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SP-Präsidentin Franziska Steiner würde es begrüssen, «wenn die Gemeinde all ihre Möglichkeiten auslotet, um die Busbetriebe zu unterstützen». Ein attraktiver öffentlicher Verkehr mit möglichst umweltfreundlichen Treibstoffen liege im Interesse der Zolliker Bevölkerung und stünde auch im Einklang mit den Legislaturzielen des Gemeinderats. Was mögliche Standorte für eine E-Busgarage in Zollikon betreffe, sei die Idee mit der Allmend sehr interessant und eine genauere Abklärung wert.

GLP-Vorstandsmitglied Nicole Wächter schreibt im Namen des Präsidiums, es gebe in Zollikon «aufgrund der dichten Bebauung, Zonenplanung und bestehenden Untersuchungen leider keine einfachen und funktionierenden Standorte für eine solche Garage». Man hoffe, dass sich eine andere Alternative für dieses wichtige Anliegen finde.

Lesen Sie zum Thema Zolliker E-Busse auch folgende Artikel der «ZollikerNews»:

05.12.22: «Hoffen auf neues E-Bus-Depot in Küsnacht»

05.01.24: «Neue Garage für 20 E-Busse in Zollikon?»

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