Felix Heer löst Lisa Meyerhans ab

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1. März 2023 – Der 39-jährige Felix Heer, seit 2017 im Vorstand und seit 2021 Vizepräsident der FDP Zollikon, löst Lisa Meyerhans nach fünfjähriger Präsidialzeit ab. Ihr grösster Erfolg als Parteistrategin sind die Wahlen 2022, bei denen alle 15 FDP-KandidatInnen reüssierten. (1 Kommentar)

1. März 2023 – Der 39-jährige Felix Heer, seit 2017 im Vorstand und seit 2021 Vizepräsident der FDP Zollikon, löst Lisa Meyerhans nach fünfjähriger Präsidialzeit ab. Ihr grösster Erfolg als Parteistrategin sind die Wahlen 2022, bei denen alle 15 FDP-KandidatInnen reüssierten.

Felix Heer und Lisa Meyerhans
Felix Heer, Lisa Meyerhans (Fotos von den jeweiligen Firmen-Websites)

Der Vorstand der FDP-Ortspartei setzt sich nach der Wahl vom Montag durch die Parteiversammlung wie folgt zusammen: Felix Heer (Präsident), Patrick Biedermann (Quästor), Martin Byland, Darius Meier (neu) sowie Lisa Meyerhans Sarasin. Das Vizepräsidium wird anlässlich der ersten Vorstandssitzung vom nächsten Montag vergeben.

Lisa Meyerhans studierte Wirtschaftswissenschaften in St. Gallen und schrieb als NZZ-Redaktorin über Unternehmen, Anlageprodukte und die Finanzmärkte. Bei der Bank Vontobel war sie Leiterin Corporate Communications. Anschliessend übernahm sie die Kommunikation beim Eidgenössischen Finanzdepartement und wurde dort vom Bundesrat zur Generalsekretärin ernannt. Ab 2011 baute sie mit Meyerhans & Partner ihr eigenes Beratungsunternehmen auf.

Felix Heer wohnt mit seiner Familie seit sechs Jahren im Zollikerberg. Er ist Prüfungsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der examen.ch AG, einer Tochtergesellschaft des kaufmännischen Verbands Schweiz. Das Unternehmen organisiert und administriert im Auftrag von diversen Trägervereinen Eidgenössische Berufsprüfungen und Höhere Fachprüfungen.

10 Fragen an Felix Heer

Um den Politiker und Menschen Felix Heer ein wenig greifbarer zu machen, haben wir ihm 10 Fragen gestellt, die er schriftlich beantwortet hat.

Herr Heer, Sie sind 39 Jahre alt, haben zwei Kinder und sind Mitglied einer Geschäftsleitung. Nun präsidieren Sie auch noch die FDP Zollikon. Wie sorgen Sie für eine gute Work-Life-Balance?

Die Milizarbeit in der Partei zähle ich zu meinen Hobbies. So wie sich andere Menschen im jeweiligen Vereinsleben engagieren, so tue ich dies bei der FDP Zollikon. Am Ende des Tages geht es doch darum, das tun zu dürfen, was einen befriedigt. Meine Familie, meine berufliche Tätigkeit sowie die Milizarbeit in der Partei geben mir diese Befriedigung.

Was reizt Sie am neuen Amt?

Die Politik reizt mich grundsätzlich. Ich will nicht die Faust im Sack machen, daher gibt mir das Präsidium die Möglichkeit, im Kontakt mit vielen Menschen die Dorfpolitik aktiv mitzugestalten.

In Zollikon finden junge Leute und Familien kaum mehr bezahlbare Wohnungen. Wie wollen Sie das ändern?

Diese Frage gehört tatsächlich zu den Dauerthemen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass rund 10% der Wohnungen in Zollikon und Zollikerberg von Wohngenossenschaften bewirtschaftet werden. Dies bedeutet, dass es in unserem Dorf einen ansehnlichen Bestand an Wohnungen gibt, die bezahlbar sind. Zudem verfügt Zollikon noch über einige wenige Landreserven, welche sich für genossenschaftlichen Wohnungsbau eignen würden, wie zum Beispiel die Roswies.

Was braucht es, damit die Zentren in Dorf und Berg zu attraktiven Begegnungsorten werden?

2016 hat sich die FDP stark für die Neugestaltung des Beugiareals eingesetzt. Mit der damaligen Vorlage wären Läden und preiswerte Wohnungen in einem interessanten Mix entstanden, was den Dorfkern wirklich belebt hätte. Bekanntlich und zum Frust unzähliger Bürgerinnen und Bürger ist dieses Vorhaben an der nun für ungültig erklärten Initiative gescheitert. Wir sind gespannt, was der Gemeinderat für neue Vorschläge präsentieren wird. Im Zollikerberg benötigt es einen breiten Konsens darüber, was neben dem bestehenden Gemeinschaftszentrum mit Bibliothek hinaus gefragt ist. Ein gutes Beispiel ist das Café am Puls, welches seit Beginn auf grosses Interesse stösst.

Was ist Ihnen lieber: Für die nächste Generation ein tolles Seeufer gestalten oder den Steuerfuss dauerhaft tief halten?

Das eine tun, das andere nicht lassen. Ich denke nicht, dass die Seeufergestaltung primär eine Frage des Geldes ist, vielmehr eine Frage der zur Verfügung stehenden zeitlichen Reserven. Selbstverständlich wäre eine Verbesserung der Situation am See wünschenswert. Allerdings erachte ich die Dorfkernentwicklung (namentlich das Beugi-Areal) als wichtiger als die Neugestaltung des Seeufers. Auch im Dorfkern könnten so interessante Lösungen für einen attraktiven und bezahlbaren Wohnraum entstehen.

Wie halten Sie es mit dem Gender*?

Beruflich stosse ich aktuell immer wieder auf die neue – etwas unklar definierte – Art der Gender-Schreibweise. Am Ende geht es darum, dass sich sowohl Frauen wie auch Männer gleichberechtigt angesprochen fühlen. Persönlich bevorzuge ich die beiden heute noch gängigsten Arten der Schreibweise: Entweder die neutrale Form, oder aber ich nenne sowohl die weibliche als auch die männliche Form. Auch wenn diese Schreibweise bisweilen etwas schwerfällig wirkt, ist es doch die einfachste und klarste Art, geschlechtergerecht zu formulieren.

Viele Menschen beklagen das «Beizensterben» im Zollikerberg. Was soll die Gemeinde dagegen tun?

Aus meiner Betrachtung kann nicht von Beizensterben die Rede sein. Es ist völlig normal, dass Restaurationsbetriebe aus diversen Gründen schliessen müssen, damit im Nachgang wieder neue Betriebe ihr Glück versuchen. Immerhin beherbergt der Zollikerberg neben der aktuell in den Medien erwähnten Trichti weitere 5 Restaurationsbetriebe (Rosengarten, Alte Laterne, Neumünster Park, Rondo Tertianum, Tennisclub Zollikerberg). Weiter ist die Entscheidung noch offen, ob der «Wilde Kaiser» ebenfalls im Zollikerberg starten wird. Die Gemeinde leistet bereits einen grossen Beitrag an die Erhaltung von Restaurationsbetrieben, darunter das Napule (Trube), die Zollikerstube, das Restaurant im WPZ Blumenrain und voraussichtlich auch das Restaurant im neuen Fohrbach. Daher sehe ich aktuell absolut keinen Handlungsbedarf für die Gemeinde.

Welches Zeugnis stellen Sie der FDP nach 10 Jahren absoluter Mehrheit im Zolliker Gemeinderat aus?

Es ist ja nicht so, dass man mit einer absoluten Mehrheit einfach «durchregieren» kann. Es hängt denn auch weniger von der Parteifarbe als von der Befähigung der einzelnen Mitglieder einer Behörde ab, was erreicht werden kann. Zudem hat in den allermeisten Fällen die Gemeindeversammlung das letzte Wort. Trotzdem ist die Gemeinde Zollikon heute eine sehr attraktive Gemeinde, was sich nicht zuletzt an den konstanten Spitzenpositionen verschiedenster Gemeinderankings zeigt. Das sensationelle Resultat der letzten Behördenwahlen zeigt auch, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der FDP ihr Vertrauen aussprechen.

Welche Ortspartei steht Ihnen näher – die SVP oder die GLP?

Wir arbeiten mit allen Parteien zusammen. Aufgrund der jüngsten Vergangenheit haben wir mehr Kontakte zur SVP, was aber nicht heisst, dass wir nicht auch mit der GLP zusammenarbeiten. Bei den Wahlen sind wir Konkurrenten, bei den Sachthemen arbeiten wir – da wo möglich – zusammen.

Was tun Sie, wenn Sie einmal unerwartet einen ganzen Nachmittag frei haben?

Wir haben das Glück, einen eigenen wunderschönen Garten zu besitzen, in welchem ich mich stundenlang mit meinen beiden Buben beschäftigen kann. Ob beim Gemüseanbau, bei Ballspielen, Kulinarik aus der Schlammküche, das Beobachten von Regenwürmern sowie unzähligen weiteren spannenden Abenteuern.

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