Karrieresprung für Mirjam Bernegger

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10. November 2022 – Mirjam Bernegger tritt Anfang Februar eine neue Stelle als Projektleiterin der Sammlung von Bruno Stefanini in Winterthur an. Dort wird sie mit einem jungen Team verantwortlich sein für 85’000 Objekte, die der 2018 verstorbene Kunstliebhaber angehäuft hat. (1 Kommentar)

10. November 2022 – Mirjam Bernegger tritt Anfang Februar eine neue Stelle als Projektleiterin der Sammlung von Bruno Stefanini in Winterthur an. Dort wird sie mit einem jungen Team verantwortlich sein für 85’000 Objekte, die der 2018 verstorbene Kunstliebhaber angehäuft hat.

Porträt Mirjam Bernegger
Museumsleiterin Mirjam Bernegger (Foto: Kathrin Schulthess)

10 Jahre lang hat Mirjam Bernegger das Zolliker Ortsmuseum geleitet. Nun erhält sie die Chance, eine der bedeutendsten Schweizer Privatsammlungen zu betreuen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen: jene des schillernden Winterthurer Immobilienbesitzers und (Kunst-)Sammlers Bruno Stefanini.

Da gerate sie in eine höchst interessante Welt, sagt Mirjam Bernegger: «Stefanini wollte ‹die abendländische Kultur› bewahren und ersteigerte an Auktionen eine Vielzahl verschiedenster Objekte.» In seiner Sammlung hinterliess er unter anderem Ballkleider der Kaiserin Sissi, Briefe von Napoleon und einen Schreibtisch des deutschen Staatsmanns Otto von Bismarck. Er sammelte aber auch Alltagsgegenstände wie beispielsweise ein Töffli der Marke Cilo.

Die rund 85‘000 Objekte werden von der «Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte» verwaltet, die Stefaninis Tochter Bettina präsidiert. Zum Besitz gehören Gemälde und Skulpturen von Künstlern wie Ferdinand Hodler, Alberto Giacometti, Giovanni Segantini oder Albert Anker. Aber auch das Schloss Grandson am Neuenburgersee, wo Wechselausstellungen geplant sind, in denen Objekte aus der Sammlung Stefanini gezeigt werden sollen.

Der breite Aufgabenbereich bedingt entsprechende Qualifikationen, die Mirjam Bernegger (40) mitbringt: Sie schloss in Basel und Bologna ein Studium in Volkskunde/ Europäische Ethnologie, Soziologie und Gender Studies ab. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur folgte ein CAS in Museumsarbeit. Ausserdem sammelte sie Erfahrungen als wissenschaftliche Rechercheurin, Ausstellungsvermittlerin, Medienverantwortliche beim Stapferhaus in Lenzburg und Kuratorin beim Aarauer Stadtmuseum.

Zeit für eine neue Herausforderung

«Nach zehn Jahren in Zollikon war es für mich Zeit, einen weiteren beruflichen Schritt zu machen», sagt Mirjam Bernegger. Als sie 2013 in unsere Gemeinde kam, startete sie im Ortsmuseum mit einer vielbeachteten Ausstellung über Eugen Bleuler, den Psychiater und Direktor der Klinik Burghölzli, der 1857 in Zollikon geboren und 1939 auch hier bestattet wurde.

Zur Eröffnung des Alters- und Pflegeheims Blumenrain kuratierte sie die Ausstellung «Altern». Das Projekt «Dienstmädchen, Nanny & Dogsitter» befasste sich mit dem Wandel des Arbeitsmarktes in Privathaushalten seit 100 Jahren. «Sagenhaft» war eine Ausstellung «fürs Auge und Ohr über Zolliker Sagen, die unter die Haut gehen». Bei «Bäumig» ging es um das «Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Wald». Bis zum 4. Dezember läuft noch die Ausstellung «Sünele, Schnäddere, Schwüme» über die 100jährige Seebadi, die nach wie vor viele Interessierte anzieht.

«Wertvolle Kontakte»

Sie nehme gute Erinnerungen mit, sagt Mirjam Bernegger. In Zusammenhang mit den Ausstellungen habe sie viele neue Leute kennengelernt. «Auch die Kontakte mit Lehrerinnen, Lehrern und ihren Schulklassen waren sehr wertvoll.» Es sei ihr ein Anliegen gewesen, «Verständnis für die vielfältige Kultur- und Sozialgeschichte der Gemeinde zu schaffen».

Für die Nachfolge haben die Behörden ein 80%-Pensum ausgeschrieben. Zum Pflichtenheft gehört die «Entwicklung langfristiger Strategien für die Positionierung des Museums und die Förderung des Kulturschaffens in Zollikon».

Mirjam Bernegger hatte eigentlich geplant, die Zolliker Sammlung mit Objekten aus der Ur- und Frühgeschichte bis hin zur Neuzeit und Gegenwart zum Thema der nächsten Ausstellung im Ortsmuseum zu machen. Was sie nun in Winterthur anpackt, ist um einige Nummern grösser. (rs)

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Ein Verlust für Zollikon, aber für Mirjam natürlich eine äusserst spannende Aufgabe! Wer weiss, vielleicht berichtet einmal ein Zolliker Online-Magazin über ihre neue Tätigkeit? Alles Gute Mirjam!

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