Rüterwis: Weiter mit dem Flickwerk

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17. Mai 2023 – Wir sind zwar in der Sommerpause, behalten uns aber vor, mit einem Newsletter auf ausserordentliche Ereignisse zu reagieren. Ein solches ist nun eingetreten: Die Schulpflege-Präsidentin Claudia Irniger und der Leiter Bildung Urs Rechsteiner haben den Eltern, Lehrpersonen und Medien geschrieben, dass der Co-Schulleiter D. L. gekündigt habe. (2 Kommentare)

17. Mai 2023 – Wir sind zwar in der Sommerpause, behalten uns aber vor, mit einem Newsletter auf ausserordentliche Ereignisse zu reagieren. Ein solches ist nun eingetreten: Die Schulpflege-Präsidentin Claudia Irniger und der Leiter Bildung Urs Rechsteiner haben den Eltern, Lehrpersonen und Medien geschrieben, dass der Co-Schulleiter D. L. gekündigt habe.

Der Mediationsprozess in der Schule Rüterwis sei gescheitert, schreiben Irniger und Rechsteiner. Das überrascht, weil sich Franz Holderegger als Beauftragter der «Krisenintervention Schweiz» vor zwei Monaten noch optimistisch geäussert hatte: «Aus der Psychologie weiss man, dass überstandene Krisen die Resilienzfähigkeit stärken. Das heisst, wenn sich die Situation an der Schule Rüterwis beruhigt hat, wird sie krisenresistenter und fit für die Zukunft sein.»

So lange wollte der Co-Schulleiter D. L. offenbar nicht warten. Er habe sich entschieden, die Schule zu verlassen, was man «zur Kenntnis» nehme, schreiben Irniger und Rechsteiner auffallend distanziert. Er wolle der Schule Rüterwis die Möglichkeit für einen Neustart im Sommer schaffen. Wegen seiner Überzeit- und Ferienguthaben sei er «ab sofort nicht mehr im laufenden Schulbetrieb aktiv».

Der brüske Abgang überrascht, hatte sich der Leiter Bildung doch noch vor kurzem voll und ganz hinter seinen Co-Schulleiter gestellt: «Es gibt keinen Grund, an seiner Anstellung zu zweifeln.»

Bislang machte sich Rechsteiner auch dafür stark, die Namen des Leitungsduos nicht öffentlich zu nennen – was die Medien respektierten (und woran wir uns nach wie vor halten). Diese Rücksichtnahme scheint den Schulbehörden inzwischen nicht mehr nötig.

Wer ist denn nun verantwortlich für den Scherbenhaufen im Rüterwis? Offensichtlich nicht die Schulpräsidentin und der Leiter Bildung. Denn im Brief an die Eltern und das Lehrerteam nehmen sich die beiden aus der Schusslinie: «Es war uns wichtig, die Mediation in einem  vertraulichen Rahmen geschehen zu lassen. Deshalb waren am Prozess neben dem Mediator Franz Holderegger nur die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Co-Schulleitung beteiligt. Die Schulpflege und der Leiter Bildung haben die Mediation als Auftraggeberin im Hintergrund begleitet.»

Mit Holderegger von der «Krisenintervention Schweiz» gehen Irniger und Rechsteiner hart ins Gericht. Ihn hatten sie im November 2022 noch als «fachlich versierte externe Unterstützung» begrüsst. Inzwischen tönt das anders: «Die Evaluation vor den Frühlingsferien hat nun gezeigt, dass die Mediation gescheitert ist. Sie hat die angestrebten Ziele nicht erreicht und wird deshalb beendet. Eine Weiterführung könnte keinen Beitrag zur Verbesserung der Situation mehr leisten.»

Mit der Co-Schulleiterin S. P. sei «die Kontinuität in der Leitung der Schule gewährleistet», glauben Irniger und Rechsteiner. Man stelle ihr «einen Schulleiter ad interim mit langjähriger Berufserfahrung» zur Seite. Und zudem eine «erfahrene Organisationsberaterin« aus dem Bereich Schule, die in den nächsten Tagen ihre Arbeit aufnehmen wird.

Die Kosten für die Bewältigung der Krise im Rüterwis steigen also weiter.

Freundliche Grüsse,

Barbara Lukesch und René Staubli

PS: Wer in den «ZollikerNews» nachlesen möchte, was bisher geschah:

01.12.22: Im Rüterwis hängt der Haussegen schief

08.12.22: Es gibt eine Vorgeschichte

04.04.23: In der Schule Rüterwis spitzt sich die Lage zu

05.04.23: «Enttäuscht, wütend, besorgt, schockiert»

20.04.23: 200 Eltern wenden sich ans Volkschulamt

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