Solche Bilder soll es nicht mehr geben

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9. April 2024 – Gestern Montag hat die Forchbahn die Halbschranken am Rosengarten und an der Trichtenhauser Strasse in Betrieb genommen. Das sei «ein bedeutender Schritt in Richtung Sicherheit und Effizienz». Zu Unfällen wie im November 2023 soll es nicht mehr kommen.  (2 Kommentare)

9. April 2024 – Gestern Montag hat die Forchbahn die Halbschranken am Rosengarten und an der Trichtenhauser Strasse in Betrieb genommen. Das sei «ein bedeutender Schritt in Richtung Sicherheit und Effizienz». Zu Unfällen wie im November 2023 soll es nicht mehr kommen.  

Trotz Rotlicht rechts abgebogen und von der Forchbahn erfasst (Foto: pd)
Trotz Rotlicht rechts abgebogen und von der Forchbahn erfasst (Foto: pd, Video: Adrian Michael)

Es ist schon erstaunlich: Messungen mittels Induktionsschleifen in der Strasse ergaben im Februar 2021, dass an der Trichtenhauser Strasse im Tagesdurchschnitt 209 Autos die Geleise bei Rot überquert hatten. Beim Rosengarten waren es durchschnittlich 51 Autos. Laut Forchbahn ist es in den letzten zehn Jahren an der Trichtenhauser Strasse zu drei Kollisionen und 38 Notbremsungen gekommen. Das Unfallrisiko ist hoch.

Am 9. November 2023 hatte sich der letzte, spektakuläre Zusammenstoss ereignet, bei dem ein von der Forchbahn erfasstes Auto kippte und die Lenkerin zum Glück nur leicht verletzt wurde. Vom Zollikerberg her kommende Autofahrer haben an dieser Stelle offenbar das grüne (Geradeaus)-Signal vor Augen – und übersehen beim Rechtsabbiegen in die Trichtenhauser Strasse die rote Ampel. Auch zu solchen Unfällen soll es dank der neuen Halbschranken nicht mehr kommen.

Augenschein am Rosengarten

Gestern Montag luden Vertreter der Forchbahn die Medien zu einem Augenschein an der Bahnstation Zollikerberg ein, wo die drei Halbschranken schlank in den Himmel ragen. Halbschranken deshalb, weil nicht die ganze Strasse, sondern jeweils nur eine Spur gesperrt wird, um «eingeklemmten» Autofahrern einen Ausweg offen zu halten. Ausser dem Vertreter der «ZollikerNews» war nur noch ein weiterer Journalist anwesend, dafür drei Vertreter der Forchbahn, die Fragen beantworteten.

Eine eigentliche «Einweihung» gab es nicht, denn die Schranken wurden schon frühmorgens in Betrieb genommen. Also weder ein Band, das feierlich durchschnitten wurde, noch eine Ansprache.

Kurz nach 14 Uhr rollte von der Stadt her die erste Forchbahn heran. Lautlos, zügig und geradezu elegant senkten sich die Schranken, und sobald die Bahn die Kreuzung überquert hatte, hoben sie sich wieder. Dasselbe ein paar Minuten später mit der «Frieda», die von Zumikon heranrollte.

Laut dem Bereichsleiter Infrastruktur Markus Amrein hat die Forchbahn einen substanziellen Betrag investiert, damit die Barrieren so spät wie möglich geschlossen und so früh wie möglich wieder geöffnet werden können. Dass es sich dabei nicht um leere Versprechungen handelt, wurde uns recht eindrücklich vor Augen geführt: Die Schranken senken und heben sich schnell, niemand wartet wie an so manchen Orten vor geschlossenen Barrieren und fragt sich, was denn nun los sei.

Ende eines jahrelangen Streits

Zusammen mit dem Quartierverein Zollikerberg hatte der Gemeinderat seit 2015 gegen die Errichtung von Barrieren gekämpft. Man fürchtet insbesondere, dass es wegen der Schranken zu noch grösserem Rückstaus an der Kreuzung beim Rosengarten und zu einer Blockierung von Ambulanzfahrzeugen an der Trichtenhauser Strasse kommt, die auf dem Weg zur Notfallstation des Spitals Zollikerberg sind. Damit würden Leben gefährdet.

Hanspeter Friedli, bis vor kurzem Geschäftsführer der Forchbahn, hatte schon früh beides in Abrede gestellt: Die Barrieren würden so spät wie möglich geschlossen und so früh wie möglich wieder geöffnet. Die wenigen Sekunden, die bei der Öffnung und der Schliessung gegenüber dem Ampelsystem verloren gingen, könne man dank der Versetzung der Bahnsignale, einer verbesserten Signalansteuerung und der schnelleren Einfahrt der Züge wettmachen. Was die Ambulanzen angehe, so würden heute Notfallpatienten anders als früher vor Ort versorgt und erst in stabilisiertem Zustand ins Spital transportiert. Die kurze Wartezeit an den Halbschranken falle also nicht ins Gewicht.

Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts

Der Gemeinderat hatte das Bundesverwaltungsgericht angerufen, um den Zollikerberg vor den Schranken zu bewahren, vergeblich. Die Ampellösung entspreche nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben, argumentierte das Gericht. Die Schranken verminderten das Unfallrisiko. Ohne Barrieren käme es zu einem erhöhten Risiko für Blaulichtfahrzeuge und die Insassen der Züge. Das Interesse, die Unfallrisiken zu senken, sei höher zu gewichten als das Interesse an einer möglichst flüssigen Verkehrsabwicklung. Der Gemeinderat verzichtete daraufhin auf einen weiteren Rekurs. (René Staubli und Adrian Michael)

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Die Zukunft wird’s zeigen, könnte mir vorstellen, dass eine Rotlichtkamera’s ebenso genügt hätten, ein Amtsschimmelentscheid.

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