Spannende Ausgangslage – offenes Rennen
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15. November 2022 – Die Abstimmung über die Sanierung des Hallen- und Freibads Fohrbach könnte spannender nicht sein: Drei Parteien sprechen sich für die Variante Optima aus, eine für die 1:1-Sanierung, eine hat Stimmfreigabe beschlossen, und die grösste Partei ist unentschieden. (5 Kommentare)
15. November 2022 – Die Abstimmung über die Sanierung des Hallen- und Freibads Fohrbach könnte spannender nicht sein: Drei Parteien sprechen sich für die Variante Optima aus, eine für die 1:1-Sanierung, eine hat Stimmfreigabe beschlossen, und die grösste Partei ist unentschieden.
Für die Variante Optima haben sich die Grünliberalen, das Forum 5W und die EVP entschieden. Die SVP empfiehlt die Variante 1:1 zur Annahme. Die eine Hälfte der FDP-Mitglieder favorisiert die Variante Optima, die andere die von der RGPK unterstützte Variante 1:1. Die SP hat Stimmfreigabe beschlossen.
Die Argumente der Parteien
Die GLP «anerkennt die Notwendigkeit sowohl der Gesamtsanierung wie auch der betrieblichen Optimierungen, insbesondere die Neugestaltung der Schulgarderoben mit den geschlechtergetrennten Duschen». Sie bedauert, dass vom Gemeinderat nur die Varianten 1:1 und Optima vorgelegt wurden. Man hätte sich zur Auswahl zusätzlich eine «Variante 1:1 plus» (ohne Gastronomie) gewünscht. Hier geht es zu den GLP-Parolen.
Mit der Variante Optima bleibe das Fohrbach attraktiv, und die heutigen Schwachstellen würden ausgeräumt, argumentiert das F5W. Ein vernünftiger Gastrobetrieb für alle Saisons sei «durchaus wünschenswert», denn die Gemeinde sei mit solchen Angeboten nicht gesegnet. Ausserdem ermögliche der Erweiterungsbau den Vereinen die ganzjährige Nutzung der bisherigen Aussengarderoben. Hier geht es zu den F5W-Parolen.
Für die EVP vereinfacht die Variante Optima nicht nur die Bewirtschaftung, sondern macht «das Bad insgesamt auch attraktiver». Sie begrüsst die Beibehaltung der Gastronomie. Auch wenn Optima mehr koste, gelte es zu bedenken, dass Zollikon «nicht bei allem immer nur eine Minimalvariante bieten» könne, wenn die Gemeinde «auch gerade für gut betuchte Steuerzahler attraktiv bleiben» wolle. Hier geht es zu den EVP-Parolen.
Die SVP lehnt die Variante Optima ab, weil die Mehrkosten von 8,1 Millionen Franken gegenüber der Variante 1:1 «unverhältnismässig und unnötig» seien und auch «zu dauerhaft höheren Betriebskosten» führten. Die «seltsam unattraktiv ausgestaltete» Variante 1:1 empfiehlt die SVP trotz Vorbehalten zur Annahme, regt aber an, «innerhalb des Kostenrahmens Optimierungsmöglichkeiten zu prüfen». Hier geht es zu den SVP-Parolen.
Bei den FDP-Mitgliedern stand der Gastro-Bereich im Zentrum der Diskussionen. Die eine Hälfte beurteilte ein Hallenbad ohne Restaurant als unattraktiv und befürchtete Ertragsminderungen. Die andere glaubte nicht an einen «langfristig kostendeckenden Betrieb». Parteipräsidentin Lisa Meyerhans verzichtete angesichts des Patts auf einen Stichentscheid zu Gunsten einer der beiden Varianten. Hier geht es zu den FDP-Parolen.
Die SP Zollikon hat Stimmfreigabe beschlossen: «Zur Auswahl stehen ein (unrentables) Gastrogrossprojekt oder minimale Sanierungsmassnahmen. Es fehlt ein Mittelweg zwischen den beiden Varianten. Eine Badi ohne Bistro ist nicht attraktiv und zeitgemäss, aber der Mehrwert von Optima steht in keinem Verhältnis zu den Mehrkosten.» Die SP empfiehlt überdies die Annahme der Aufhebung des Urnenentscheids zur Beugi: «Eine rechtliche Notwendigkeit, um das Areal möglichst bald weiterentwickeln zu können.» (keine weitergehenden Erläuterungen). (rs)
Worüber abgestimmt wird
Vorlage 1: Aufhebung des Urnenentscheids vom 10. Juni 2018 über die Zustimmung zur Einzelinitiative Jürg Widmer zum Areal Beugi.
Vorlage 2 A: Bewilligung eines Kredits von 36,6 Mio. Franken für die Gesamtsanierung des Hallen- und Freibads Fohrbach (Sanierungsvariante 1:1 ohne Erweiterungen und betriebliche Optimierungen).
Vorlage 2 B: Bewilligung eines Kredits von 44,7 Mio. Franken für die Gesamtsanierung des Hallen- und Freibads Fohrbach (Variante Optima mit neuem Gastronomiegebäude sowie betrieblichen Optimierungen)
Vorlage 2 C: Stichfrage: Welche von beiden Vorlagen soll in Kraft treten, falls sowohl die Vorlage A (Sanierungsvariante 1:1) als auch die Vorlage B (Variante Optima) angenommen werden? Hier finden Sie alle Informationen zum Abstimmungssonntag vom 27. November.
5 KOMMENTARE
Die SVP Zollikon begrüsst die Sanierung des Fohrbach und hat diese auch immer unterstützt. Ausserdem hat sie sich stets dezidiert für die Prüfung und Präsentation mehrerer Varianten eingesetzt, und die aktuelle Sanierung des Fohrbach stand nie im Verantwortungsbereich eines SVP-Gemeinderates. Zudem gab es in der alten Zusammensetzung des Gemeinderates (mit 2 Vertretern der SVP) weder eine Projektempfehlung 1:1 für CHF 36.6 Mio noch eine für Optima für CHF 44.7 Mio.
Zur Klärung: Im „alten“ Gemeinderat wurde nie über Beträge, wie sie heute in der Variante „Optima“ erscheinen, gesprochen. Die Weiterungen sind neueren Datums. Eine Renovation ist teuer, das ist unbestritten und tut weh. Ein Hallenbad muss von der Bevölkerung getragen werden. Die Schule ist angewiesen auf eine gute Infrastruktur, Schwimmen gehört zur Ausbildung und ist im Lehrplan festgelegt. Ich bin überzeugt, dass niemand eine Sanierung in Frage stellt.
Themen sind die Zusätze in Gastronomie und Garderoben. Wer eine Gastronomie-Erweiterung, welche mit einer Pacht von rund CHF 170’000 refinanziert werden soll, kalkuliert, braucht keinen Rechner um festzustellen, dass sich dies in einem Schwimmbad nie rentiert. Und in dieser Kalkulation besteht denn auch der grosse Unterschied zwischen dem sogenannten „alten“ und dem „neuen“ Gemeinderat. Es liegt an den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, die definitive Entscheidung zu treffen, ob das Bad vernünftig oder mit glanzvollem Extra saniert werden soll.
Zur Erinnerung betreffend des «Linksrutsches» im Zolliker Gemeinderat: Die FDP stellt mit vier Vertretern nach wie vor die absolute Mehrheit in dieser Behörde. Oder sehen Sie die FDP als linksgrüne Partei?
Kaum sind die letzten Wahlen vorüber, bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen im Gemeinderat. Der Linksrutsch und der nonchalante Umgang mit öffentlichen Geldern hat einen neuen Namen: Optima! Diese wunderbare Variante mit einer Erweiterung des Fohrbachs um ein Restaurant wird die Gemeinde mit Sicherheit mehr belasten als 1:1 bzw. eine abgespeckte 1:1-Variante. Bei einer Umsatzerwartung von CHF 1.7 Mio. müsste der Pächter rund 140 Mahlzeiten (Annahme: CHF 25 für Essen und CHF 10 für Getränke) pro Tag verkaufen. Dies an 365 Tagen im Jahr. Dies ist völlig illusorisch. Da bekämpft die Linke jedes Chlorhuhn durch sämtliche Instanzen und geht dann am Wochenende mit der Familie das Rindsfilet im Chlorgeruch eines Hallenbadrestaurants konsumieren? Vorher passt ein Kamel durchs Nadelöhr!
Wir hören dieser Tage viel über Nachhaltigkeit. Die finanzielle Nachhaltigkeit geht dabei leider vergessen. Die ökologische übrigens auch. Da hat man vor lauter Klimarettung mittels PV-Anlage doch glatt vergessen, sich um die Parkplätze vor der Haustüre zu kümmern. So geht grüne Politik heute! Lieber lokal die Umwelt – hier die Wiesen auf der Allmend mit einem Parkplatz – versaut, aber Hauptsache, global den Klimaretter raushängen. Alles andere wäre ja auch zu profan!
Lieber Stephan, die Vorlage wurde vom alten Gemeinderat mit 2 SVP-Vertretern und 4-FDP-Vertretern aufgegleist. Da habe ich von Deiner Kritik nichts gehört… Und: Im neuen Gemeinderat hat die FDP mit 4 Vertretern noch immer die Mehrheit…