Status quo oder ein neuer Wind?
0 KOMMENTARE
2. Mai 2022 – Die zentralen Fragen: Die FDP und das Forum 5W haben die Schulpflege mit je 3 von 7 Sitzen fest im Griff – bleibt diese Dominanz bestehen, obwohl beide mit zwei Neulingen antreten? Gelingt es der SVP, ihren Sitz zu verteidigen? Sorgen die GLP oder die EVP für neuen Wind im Gremium?
Amtlicher Auftrag: «Die Schulpflege ist sie für die strategische Führung der Kindergärten, Primar- und Sekundarschule zuständig. Sie erarbeitet Konzepte, führt regelmässig Schulbesuche durch und stellt das Lehr- und Fachpersonal an. Ihr steht ein Leiter Bildung zur Seite, dem Aufgaben vor allem im Bereich der Organisation und des Personals übertragen sind. Die sieben Mitglieder (inkl. Präsidium) werden an der Urne gewählt. Das Präsidium ist automatisch siebtes Mitglied des Gemeinderats und leitet dort das Ressort Bildung. Mit Ausnahme des Präsidiums konstituiert sich die Schulpflege selber.»
Aufwand und Entschädigung: Die Schulpflege hält nach Angaben der Gemeinde 1-2 Sitzungen pro Monat ab. Der Arbeitsaufwand beträgt ca. 30 bis 40 Stunden pro Monat; für das Präsidium ist mit rund 60 Stunden pro Monat zu rechnen. Einfache Mitglieder erhalten eine Entschädigung von 25’000 Fr. plus eine Spesenpauschale von 1’500 Fr.. Das Präsidium (Mitglied des Gemeinderats) wird mit 42’000 Fr. plus 1’500 Fr. Spesenpauschale honoriert. Die Entschädigungen (ohne Präsidium) belaufen sich auf 160’500 Fr. pro Jahr. Die Geschäftsleitung der Schule setzt sich aus dem Schulpräsidium, der Leitung Bildung und der Leitung Schulverwaltung zusammen. Dieses Gremium hat sich im vergangenen Jahr zu 19 Sitzungen getroffen und dabei 358 Geschäfte behandelt. Die Schulpflege hatte 11 Sitzungen mit 130 Geschäften. Beide Angaben sind ohne Klausur gezählt.
Wer sich den Job zutraut: Für die Schulpflege kandidieren 9 Personen, die sich hier mit selber verfassten Texten vorstellen. 2 werden auf der Strecke bleiben.
Claudia Irniger (FDP, bisher, kandidiert als Präsidentin)
«Ich bin mit Leidenschaft Pädagogin. Das Wohl unserer Kinder in der Schule ist für mich eine Herzensangelegenheit. Dazu gehört für mich auch, dass die Anliegen der Gesellschaft von der Schule aufgenommen werden, z.B. die Digitalisierung oder die Einführung einer Tagesschule. Die Kinder sollen optimal auf die Zukunft vorbereitet werden. Mein Handeln ist zukunftsgerichtet und pragmatisch. Ich sehe mich als Politikerin mit Durchsetzungskraft: Was vorher durchdacht, geplant und beschlossen wurde, setze ich mit meinem Team zum Nutzen der Schule Zollikon um.»
Sabine Knüsli-Suter (F5W, bisher)
«Ich bin ein weltoffener Mensch mit fröhlichem, naturverbundenem Wesen und wachem Geist. Herausforderungen gehe ich mit meinem Gespür für das Machbare und für ein erfolgreiches Miteinander an. Dabei greifen meine Erfahrung als Schulpflegemitglied, als Beraterin der öffentlichen Hand und Mutter dreier Kinder bereichernd ineinander. Für mich sprechen grosses Engagement, Flexibilität, Stehvermögen, transparente Kommunikation und hervorragende Rechtskenntnisse. Mit mir wählen Sie eine teamfähige, zuverlässige Persönlichkeit, die auch Humor und Herzlichkeit mitbringt und immer ein Lied auf den Lippen trägt.»
Sonja Lier (F5W, neu)
«Ich heisse Sonja Lier und bin 1975 geboren. Von Beruf bin ich Brand Managerin in der Textilindustrie. Aufgewachsen in Muri bei Bern lebe ich mit meiner Familie seit 15 Jahren in Zollikerberg. Hier bin ich als Mutter von zwei Teenagern und selbstständige Unternehmerin verankert und vernetzt. Meine Neugier treibt mich jeden Tag an. Die Schule unserer Kinder muss in Zukunft halten, was wir heute versprechen. Dies gelingt mit einer mutigen und ehrlichen Kommunikation zwischen Eltern, dem Lehrerkollegium und Behörden. Als langjähriges Mitglied des Elternrats möchte ich in der Schulpflege Zollikon aktiv meinen Teil dazu beitragen, die Schule positiv mitzugestalten.»
Virginie Tschannen Trüb (F5W, neu)
«Als Sozialarbeiterin FH habe ich Erfahrung mit Menschen verschiedenster Herkunft und Problemstellungen – sowohl in der öffentlichen Verwaltung wie in der Privatwirtschaft. Gerne möchte ich mich künftig für Kindergarten und Schulkinder einsetzen ‹bevor› Probleme entstehen, welche sich auf die spätere Laufbahn ungünstig auswirken. Auch bin ich überzeugt, dass in der Berufswelt ‹soziale Fähigkeiten› wie Team- und Kommunikationsfähigkeit gefragter sind denn je. Dank meiner Berufserfahrung finde ich in verfahrenen Situationen kreative Lösungen. Ich bin in Zollikon aufgewachsen und wohne heute mit meinem Mann und meiner 7-jährigen Tochter in Zollikerberg.»
Christa Amaefula-Germann (EVP, neu)
«Ich wohne seit 39 Jahren in der Gemeinde, bin Mutter zweier erwachsener Kinder und dreifache Grossmutter. Ich engagierte mich viele Jahre in der Feuerwehr, gab Kochkurse für Senioren und habe lange Zeit im Chramschopf mitgearbeitet. Als ehemalige Lehrerin kenne ich den Schulalltag und seine Herausforderungen bestens. Meine Freizeit verbringe ich am Klavier, spiele Gitarre und singe gern im Freundeskreis. Im Sommer verbringe ich viel Zeit im und auf dem Wasser Ich habe einen Schwarzgurt in Aikido, spiele Tennis und fahre gern mit dem Rad. Mit meiner Erfahrung als Lehrerin, Mutter und Grossmutter würde ich mich in der Schulpflege gern wieder für die Allgemeinheit engagieren.»
Rui Biagini (GLP, neu)
«Ich bin Vater, Elternratspräsident am Rüterwis, Juniorentrainer beim SCZ, politischer Philosoph, Mitarbeiter der Parlamentsdienste des Kantonsrates und ein aufmerksamer Beobachter der Gemeinde- und Schulpolitik. Die letzten zwei Jahre haben uns allen vor Augen geführt, was für eine wichtige Aufgabe Lehrerinnen und Lehrer für die Zukunft unserer Kinder haben, wie zentral Digitalisierung und Medienkompetenz und wie elementar gute Schulstrukturen für die Familien im Alltag sind. Mich motiviert als Schulpflegemitglied, alle Beteiligten zusammenzubringen und die Anforderung gemeinsam bestmöglich zu bewältigen.»
Brigitte Eigenmann-Gossauer (FDP, neu)
«Ich bin 1966 geboren und in Zollikon aufgewachsen. Ich habe die Ausbildung zur Primarlehrerin absolviert und jahrelang an verschiedenen Schulen unterrichtet, die letzten Jahre vor allem als Unterstützung bei Schülern mit vermehrtem Förderbedarf. Daneben erteile ich privat Nachhilfeunterricht. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. In meiner Freizeit engagiere ich mich schon seit Jahren in der Gemeinde als Präsidentin des Samaritervereins. Meine Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit, als Mutter und als Lehrerin möchte ich gerne durch meine Mitarbeit in der Schulpflege einbringen.»
David Sarasin (FDP, neu)
«Wie mein Name vermuten lässt, bin ich in Basel aufgewachsen. Nach meinem Studium in St. Gallen hat es mich in den Grossraum Zürich verschlagen. Seit über 20 Jahren wohne ich mit meiner Frau in Zollikon, und seit dem Lockdown begleitet uns ein Hund. Auch wenn wir kinderlos sind, weiss ich um den Wert einer guten Volksschule. Ich bin CEO einer Regionalbank, die jedes Jahr junge Menschen ausbildet und ihnen so den Start ins Berufsleben ermöglicht. Ich bin überzeugt, dass in einem Team unterschiedliche Sichtweisen vertreten sein sollten, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen für unsere Schule zu gestalten.»
Stephan Geiger (SVP, neu)
«Seit 2017 wohne ich mit meiner Frau und unseren zwei Söhnen im Alter von 17 und 15 Jahren in Zollikon. Durch unsere Kinder bin ich dem SC Zollikon seit jeher sehr verbunden. Ich leite seit mehr als zehn Jahren die Schweizer Niederlassung eines internationalen Rückversicherungsmaklers. Das Thema lebenslanges Lernen ist mir wichtig. An der ZHAW bin ich seit 2018 im fachlichen Beirat des ‹CAS Reinsurance Management› engagiert. Die hohe Qualität der Schulen in der Gemeinde wie auch deren kontinuierliche Verbesserung ist mir wichtig, damit unsere Kinder optimal auf das Berufsleben oder eine weiterführende Schule vorbereitet werden.»