Züriwerk gibt Produktion in Zollikon auf

0 KOMMENTARE

24. Januar 2024 – Die Stiftung verabschiedet sich aus Zollikon, um interne Synergien zu nutzen. Alle 31 Menschen mit Beeinträchtigung, die in den Werkstätten an der Seestrasse 69 arbeiten, sollen in Zürich-Wiedikon weiterbeschäftigt werden. 

Das gemeindeeigene Haus Seestrasse 69, wo das Züriwerk produziert (Foto: pd)
Das gemeindeeigene Haus Seestrasse 69, wo das Züriwerk produziert (Foto: pd)

Die Entscheidung sei den Verantwortlichen nicht leichtgefallen, heisst es in der Medienmitteilung, «schliesslich geben wir mit dem Umzug eine über 50-jährige Tradition der Produktionsstätte in Zollikon auf».

Der Platz an der Seestrasse 69 sei seit Jahren knapp. Andererseits verfüge man an der Idastrasse in Zürich-Wiedikon über freie Flächen. Man wolle die Chance ergreifen, sie optimal zu nutzen und die Synergien zwischen den Geschäftsfeldern Digitaldruck, Mailing und Verpackung auszubauen.

In Zollikon gehen mit dem Wegzug die Arbeitsplätze von 31 Personen mit Beeinträchtigungen und 4 Fachpersonen verloren. Einige wenige Mitarbeitende sind im Wohnhaus der Stiftung Züriwerk an der Dufourstrasse 19 in Zollikon zuhause. Die Betroffenen könnten selbst bestimmen, ob sie ab Juli 2024 in Wiedikon arbeiten oder einen externen Arbeitsplatz suchen wollen, heisst es. Ihren neuen Arbeitsort erreichen sie nach wie vor mit Fahrdiensten der Stiftung oder dem ÖV.

Das Haus Seestrasse 69 gehört der Gemeinde Zollikon, die es wieder als Gewerbefläche vermieten möchte. Das Züriwerk hat dort ein Druckcenter eingerichtet und Verpackungsarbeiten ausgeführt. Unter anderem werden für die Gemeinde Zollikon die Abstimmungsunterlagen konfektioniert und versandt.

«Lohn entspricht der Leistung»

Die Menschen mit Beeinträchtigung, die beim Züriwerk arbeiten, beziehen alle eine IV-Rente. Ihr Einkommen setzt sich aus Rente, Lohn und Ergänzungsleistungen zusammen. Der Lohn ist nach Angaben des Züriwerks «durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen reglementiert und entspricht der Leistung».

Die Stiftung wurde 1967 gegründet. Fünf Jahre später eröffnete sie die Produktionsstätte in Zollikon. Laut dem Geschäftsbericht war 2022 ein schwieriges Jahr. Das Züriwerk musste einen Verlust von 300’000 Franken ausweisen. Die Zahlen für 2023 werden im Mai publiziert.

Beim Züriwerk wohnen, arbeiten und lernen derzeit rund 900 Menschen mit vorwiegend kognitiver Beeinträchtigung. Die Stiftung führt und betreibt 20 Standorte zwischen dem Zürcher Oberland und Zürich-Altstetten. Sie bietet rund 420 Personen Arbeitsplätze an, dazu 80 Ausbildungs- und 200 Wohnplätze. (rs)

Wenn Sie unseren wöchentlichen Gratis-Newsletter erhalten möchten, können Sie sich hier anmelden.

WIR FREUEN UNS ÜBER IHREN KOMMENTAR

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

zwanzig + drei =

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht